Daniel Viglietti (* 24. Juli 1939 in Montevideo; † 30.10.2017 in Montevideo)

Bildergebnis für Daniel Viglietti († 30.10.2017)Am 30. Oktober ist der uruguayische Liedermacher Daniel Viglietti während einer Operation an Herzversagen gestorben.

Daniel, war seit Ende der 1960er Jahre einer der bekanntesten politischen Liedermacher Lateinamerikas und wir verdanken ihm u.a. Hymnen wie z.B. „A desalambrar“, „otra voz canta“, „Soledad Barrett“, „El chueco Maciel“, „Muchacha“.

1972 in der Hochphase der Repression u.a. gegen die Tupamaros und die anarchistischen clandestinen Gruppen in Uruguay wurde auch Daniel eingeknastet. Nach Intervention von Jean Paul Sartre und anderen bekannten linken Intellektuellen konnte er ausreisen und überlebte die Diktatur von 1973-1984 im Exil in Europa. Meistens in Frankreich, immer wieder aber auch in Köln. Dort hatte er FreundInnen und GenossInnen in der FAU und der Kinderhilfe Lateinamerika. Auch nachdem er nach dem Ende der Diktatur wieder nach Uruguay zurückkehrte, war Daniel häufig in Köln zu Gast und gab dort immer wieder wunderbare Konzerte.

Daniel, der alte Anarcho, hätte sich sicher über den Nachruf gefreut, der dieser Tage von einer argentinischen Gruppe ins Netz gestellt wurde und der zwei Genossen, die uns verlassen haben, auf naheliegende Weise miteinander in Verbindung bringt – Daniel Viglietti und Santiago
Maldonado (youtube.com).

Für diejenigen, die sich erinnern oder die es mögen, hier noch ein wenig auf und für die Ohren…

1: youtube.com
2: youtube.com
3: youtube.com
4: youtube.com

Für die interessierten Hispanohablantes:

Daniel Gatti hat in der „Brecha“ einen wunderbaren Nachruf auf Daniel Viglietti veröffentlicht:

Llamarada nocturna

Daniel ist der Sohn des bekannten uruguayischen Anarchos Gerardo Gatti, den die Militärs im Zuge der Operation Condor zusammen mit Leon Duarte „verschwinden“ ließen.

In der Ausgabe 32 der „Brecha“ gibt es zudem einen Sonderteil zum Tod von Daniel Viglietti, zu dem u.a. der spanische Liedermacher Paco Ibañez, Eduardo Carrasco (Quilapayún) und Circe Maia (von ihr stammt der Text von „Por detras de mi voz“, dem Lied für die „Verschwundenen“) Erinnerungen beigesteuert haben.

Leider hinter der Paywall.

 

[ssba]