Tradition

Woher kommt das Konzept der FAU Düsseldorf?

Es war einmal …

Unser Ansatz ist nicht neu, sondern hat Tradition. Er entstand im 19. Jahrhundert und heißt Anarchosyndikalismus. Damit gemeint ist die Idee revolutionärer Basisgewerkschaften. Man kann sie als Gegenmodell sowohl zu reformistischen Gewerkschaftskonzepten als auch zum autoritären Partei- und Staatssozialismus verstehen. Mitte des 20. Jahrhunderts fast verschwunden, erstarkte die Idee zuletzt wieder, etwa in Frankreich, Spanien, Italien, um nur mal ein paar Beispiele aus Europa zu nennen.

Gegen den Trend zur Monotonie

Der Gewerkschaftsgedanke wird in Deutschland fast ausschließlich mit der DGB-Zentralgewerkschaft verbunden, wohingegen in anderen Ländern ein gewerkschaftlicher Pluralismus bekannt ist. Doch auch in Deutschland gab es einst eine relativ starke syndikalistische Bewegung, die schließlich im Kampf gegen den Faschismus aufgerieben wurde. Die 1977 gegründete FAU steht in der Tradition dieser alten Bewegung. Dabei sind wir mehr von der CNT Spanien und Frankreichs beeinflusst, als von der Handvoll überlebender Anarchosyndikalist*innen, die wir in Deutschland noch vorfinden konnten. In Düsseldorf hatten wir allerdings das Glück, einen dieser wenigen Arbeiter kennenlernen zu dürfen.

Eine kleine Renaissance

Seit einigen Jahren gibt es auch in Düsseldorf ein Syndikat der FAU. 2014 eröffnete sie erstmals wieder ein anarchosyndikalistisches Gewerkschaftslokal, das „V6“ – mehr als 80 Jahre nach der Schließung solcher Einrichtungen durch die Nazis. In den vergangenen Jahren wuchs die Gewerkschaft und konnte erste Erfolge in Arbeitskämpfen erzielen, insbesondere in prekären Bereichen. Wir engagierten uns zudem gegen die Einschränkung von Gewerkschaftsfreiheiten.

[ssba]