Willy Jelinek ist tot! ( † 24.03.1952)

Im Konzetrationslager Bauzen ermordet!
Wir erhileten die traurige Nachricht, daß Genosse Willy Jelinek aus Zwickau, im K.Z. am 24.03.1952 „verstorben“ sei. Am 20.03.1952 hatte er noch, wie in Zeitabständen möglich, kurzen Besuch von seiner Tochter Annemarie, wobei er noch gesund war.

Er war einer der Rührigsten und Konsequentesten und kam vom Marxismus zum Anarchismus. Von den Nazis war er zeitweise eingesperrt.
1946 brachte er großenteils die Verbindungen in der West- und Ostzone wieder in Gang, durch Anschrift der Genossen. Von Zwickau aus machte er die ersten Rundschreiben, in welchen Genossen aus allen Zonen Deutschlands zu Wort kamen. Wie er Nazis und Bolschewiki treffend gleichsetze, dazu von ihm im Juni 1946 faolgendes.
Hier: Die Partei ist der Staat, daher sind Parteifeinde immer Staatsfeinde – Dort: Genau dasselbe! – Hier: Ein Führer mit konzentrierter und unkontrollierbarer Machtvollkommenheit! – Dort: „Unser geliebter Stalin“ dito! – Hier: Sämtliche Publikationen haben eine Quelle! – Dort: Es gibt nur eine Parteipresse! Bis zum Kotzen könnte man solche Beispiele aneinanderreihen. Hier wie dort das gleiche Ergebnis gleicher Methoden; Vernichtung von Millionen Andersdenkender und damit jeder freiheitlichen Regung, mit dem ergebnis: Zuchthausordnung und Friedhofsruhe! Soweit der Auszug aus damaligen Rundschreiben.

Er war sich der Gefahren 1946 bewußt in Zwickau, und aus Sorge um die Bewegung übergab er uns die Verbindungsstelle. Mir brennt es unter den Nägeln schrieb er uns am 25.11.1946. Im November 1948 wurde er, mit Andern, in das K.Z. Beutzen gebracht!

Denkt an Solidarität!

[ssba]