„Durch die Nacht zum Licht“ – Geschichte der Arbeiterbewegung 1863-2013

Wann

26/07/2015    
10:30 - 18:00

Veranstaltungstyp

Leider müssen wir den Ausflug nach Dortmund verschieben – Achtet also bitte auf weitere Ankündigungen auf dieser Seite!

Sonntag, 26. Juli 2015
Was: Tagesausflug | Museumsbesuch
Treffpunkt: Düsseldorf HBF – Gleis 10
Zeit: 10:30 Uhr
Start: 10:54 Uhr

Dieser Ausflug führt uns nach Dortmund in die Zeche Zollern. Dort werden wir uns gemeinsam die Ausstellung „Durch die Nacht zum Licht“ – Geschichte der Arbeiterbewegung 1863-2013 ansehen. Während des Rundgangs und vor allem danach werden wir euch immer wieder etwas über die „vergessenen Geschichten“ der Arbeiterbewegung der Region erzählen. Zum Beispiel über die „Jungen“ in der SPD/ADGB des Kaiserreiches, den Widerstand gegen den ersten Weltkrieg durch die Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften, die Märzrevolution von 1920 im Ruhrgebiet, den Widerstand gegen den Faschismus, das überleben der Glut unter der Asche und die Neugründung der FAU sowie dem was bis 2015 noch alles passierte.

Leider müssen wir den Ausflug nach Dortmund verschieben – Achtet also bitte auf weitere Ankündigungen auf dieser Seite!

Neben dem Eintritt Erwachsene: 5,00 € Ermäßigt: 3,50 € Empfänger: Bezieher von laufenden Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und XII, Studierende (mit Ausnahme „Studium im Alter“), Auszubildende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende, Angehörige im freiwilligen sozialen und ökologischen Jahr, schwerbehinderte Menschen ab 80% (Begleitperson frei) 16 oder mehr Personen: 4,50 € pro Person fallen natürlich auch Kosten für den Transport nach Dortmund und zurück an (Preisstufe D 13,70€ pro Fahrt (Ein Viererticket reicht aus damit zwei Personen hin und zurück fahren können kostet 47,70€ – das spart 7,10€ gegenüber den Einzeltickets). Ob/wieviele Tickets wir kaufen müssen stellt sich aber erst beim Treffen zur gemeinsamen Abreise am Düsseldorfer HBF heraus, da einige über Monatskarten oder Studierndenausweise verfügen, die es ihnen erlauben eine weitere Person mit zu nehmen.

Die Fahrt: 10:54 ab Düsseldorf Hbf Gleis 10 | RE6 Richtung Minden (Westf) 11:39 an Bochum Hbf Gleis 6 11:45 ab Bochum Hbf | Straßenbahn 318 Richtung Bochum Schürbankstr. 11:51 an Bochum Rottmannstr. 11:52 ab Bochum Rottmannstr. Bstg. 06 | Niederflurbus 336 Richtung Dortmund Lütgendortmund S 12:06 an Dortmund Plesken 12:18 ab Dortmund Plesken | Bus 462 Richtung Dortmund Huckarde Bushof 12:25 an DOIndustriemuseum Zollern

Quelle: Zeche Zollern

Kampfzeiten. Frauen und Männer der Arbeiterbewegung im Ruhrgebiet

Vor gut 150 Jahren schlug mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins die Geburtsstunde der organisierten Arbeiterbewegung. Die Ausstellung „Durch Nacht zum Licht?“ erinnert an die Anfänge und zeigt, wie sich die Arbeitswelt seither verändert hat. Zu sehen sind über 500 Exponate – vom Gehrock von Karl Liebknecht bis zum Industrieroboter.
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Besucher betrachten das Ford Modell „T“
Entwickelt wurde die Ausstellung vom „Technoseum“ in Mannheim. Die Präsentation auf der Zeche Zollern durch den LWL und die Stadt Dortmund wird ergänzt durch Texte und Porträts von 26 Frauen und Männern der Arbeiterbewegung im Ruhrgebiet. Das Spektrum der ausgewählten Biografien reicht von Carl Wilhelm Tölcke, dem „Vater der westfälischen Sozialdemokratie“, über den Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen bis hin zu Jeanette Wolff, die vor gut 100 Jahren in ihrer Bocholter Textilfabrik erstmals in Deutschland den 8-Stunden-Tag einführte. Die Schau „Durch Nacht zum Licht?“ gibt in einem chronologischen Rundgang einen Überblick über die gesellschafts- und sozialpolitische Entwicklung der letzten 200 Jahre, nimmt aber auch die Lebens- und Arbeitswelt der Arbeiter sowie deren reichhaltige Kultur mit eigenen Vereinen und Genossenschaften in den Fokus.
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Der Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen

Späte Anfänge im Ruhrgebiet

Die Arbeiterbewegung wurde in Deutschland bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgegrenzt und unterdrückt, fand jedoch seit dem Kaiserreich nach und nach ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft. Im Ruhrgebiet fassten Organisationen der Arbeiterbewegung erst spät Fuß. Die Schachtanlagen und Hüttenwerke entstanden nördlich der Ruhr auf der grünen Wiese. Sie beschäftigten Arbeiter aus den umliegenden landwirtschaftlichen Gebieten, die sich dem Regime der Zechen- und Schlotbarone unterordneten. So wurde erst in Folge des großen Bergarbeiterstreiks, der sich 1889 wie ein Flächenbrand im Revier ausbreitete, eine Gewerkschaft gegründet, die dauerhaft Bestand hatte. Aus dieser Zeit stammt auch der Titel der Ausstellung: „Durch Nacht zum Licht“ ist eine Verszeile aus einem internationalen Knappenlied, das der Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen anlässlich der Streiks dichtete. Die Blütezeit der Arbeiterbewegung in den 1920er Jahren endete in ideologischer Zerrissenheit und in der Folge in einer Schwächung bei der Abwehr des Nationalsozialismus. Auf Verfolgung und Widerstand während des Dritten Reichs folgte im geteilten Deutschland ein doppelter Neuanfang: einmal als Gestaltungsfaktor des demokratischen Aufbaus, einmal als Transmissionsriemen einer Partei im so genannten „Arbeiter- und Bauernstaat“.
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Aufkleber aus 19 Jahren Zeitgeschichte – eine Tür aus einem Jugendzimmer

Und heute?

Heute ist die Arbeiterbewegung nach wie vor ein wichtiger Mitgestalter des Sozialstaates. Sie muss angesichts neuer Entwicklungen jedoch ihre gesellschaftliche Rolle und Relevanz neu bestimmen. War im 19. Jahrhundert der Wandel von der Hand- zur Maschinenarbeit eine grundlegende Erfahrung vieler Arbeiter, werden die Arbeitsplätze in der Bundesrepublik von heute durch die Globalisierung ebenso beeinflusst wie durch die Digitalisierung. Besucher können in der Ausstellung am Beispiel verschiedener Branchen nachvollziehen, wie sich die Arbeitsbedingungen verändert haben. So sind etwa die Mechanisierung der Schneiderarbeit und der Bergarbeit, die Anfänge der Fließbandfertigung sowie ein Call-Center-Arbeitsplatz aus heutiger Zeit zu sehen.

[ssba]