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1. Libertäre Medienmesse
Vom 3. bis zum 5. September 2010 wird erstmals eine libertäre Medienmesse für den deutschen Sprachraum stattfinden. Fast 40 Projekte aus der BRD, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Spanien und Großbritannien, haben sich mittlerweile für das Ereignis angemeldet, das in Oberhausen im westlichen Ruhrgebiet stattfinden wird. Zum Konzept der Libertären Medienmesse (Limesse) gehört es, dass neben libertären Buchverlagen und Zeitschriften auch neuere Formen von Medien präsent sein werden. Dazu gehören z.B. Webprojekte wie »Chefduzen«, Blogs, Freie Radios und andere Medienformen. Ergänzend zu den Messeständen wird es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm und ein Konzert mit »Anarchist Academy« sowie anschließender Party geben. Reichlich Gründe also, warum ihr die 1. Libertäre Medienmesse nicht verpassen solltet!
Ausführliche Informationen zur 1. Libertären Medienmesse finden sich auf der Website der Limesse. Dort findet ihr u.a. auch Infos, wo ihr Plakate, Flyer und Banner beziehen oder herunterladen könnt, mit denen ihr die Libertäre Medienmesse in eurem Umfeld bekannt machen könnt. Aktuelle Infos bietet darüber hinaus auch ein Newsletter.
Einen kurzen Einblick in die Hintergründe und den aktuellen Stand der Limesse bietet auch das nachfolgende Interview mit drei Leuten aus der Vorbereitungsgruppe, das kürzlich bei Indymedia erschienen ist.
¿ Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine Libertäre Medienmesse zu organisieren ?
Anna >> In den letzten Jahren haben in vielen Städten überall rund um den Globus anarchistische Buchmessen stattgefunden. Angefangen hat das in London, wo mittlerweile jedes Jahr mehrere tausend Leute zusammenkommen. Wir sind selbst auf solchen Messen gewesen, z.B. in Gent in Belgien oder Winterthur in der Schweiz und fanden das ziemich spannend. Ebenso wie die Linke Literaturmesse in Nürnberg, die uns vom Konzept inspiriert hat. Wir haben uns immer wieder gefragt, ob wir sowas auch in der BRD hinbekommen könnten und vor mehr als einem Jahr haben wir uns dann entschlossen, es einfach einmal zu probieren.
¿ Und warum gerade jetzt ?
Kalle >> Weil wir beobachten, dass sich etwas ändert. Zum ersten Mal seit langer Zeit, fragen sich viele Leute, ob der real existierende Kapitalismus ihnen mehr Perspektive für die Zukunft zu bieten hat, als permanente Krise und die Aussicht auf sinkende Löhne oder zunehmendes Elend in den Fängen der Armutsverwaltung. Wir merken in unserer täglichen Praxis, dass unsere Ideen mit deutlich mehr Interesse aufgenommen werden. Von der FAU wissen wir, dass sie wächst, im Südwesten gibt es etliche neue anarchistische Gruppen, anderswo tun sich spannenden Dinge wie z.B. die ASJ. Flugblätter z.B. für www.leiharbeit-abschaffen.de gehen weg wie warme Semmeln. Kein Wunder wenn ein Drittel aller neuen Arbeitsplätze Drecksjobs beim Sklavenhändler sind. Genau der richtige Zeitpunkt also, Leute zusammenzubringen.
¿ Weshalb nennt ihr die Messe nicht „Anarchistische Buchmesse“ sondern „Libertäre Medienmesse“ ?
Paula >> Da stecken gleich zwei Fragen drin. Wir wollten keine reine Buchmesse. Die Medienlandschaft verändert und erweitert sich. In unserer politischen Arbeit sind Bücher und Zeitschriften nach wie vor ein unabdingbarer Bestandteil. Aber es sind neue Sachen entstanden, Internet-Projekte wie Indymedia, Chefduzen, Labournet, viele Blogs und Websites. Die Website der FAU beispielsweise wird jeden Monat mehrere hunderttausend Mal aufgerufen, da kommen unsere Zeitungen nicht mehr mit und ihre Funktion beginnt sich zu wandeln. In anderen Bereichen wie Radio oder Video ist die Technik mittlerweile so günstig und leicht bedienbar geworden, dass es es immer weniger ExpertInnen-Wissen braucht und neue Projekte entstehen, die bislang nicht möglich gewesen wären. All das möchten wir versuchen, auf der Libertären Medienmesse zusammen zu bringen und einem breiten Publikum vorstellen.
Kalle >> Die zweite Frage in der Frage ist die nach „anarchistisch“ und „libertär“. Die beiden Begriffe haben für uns fast die gleiche Bedeutung. Wir selbst verstehen uns als libertäre KommunistInnen bzw. AnarchistInnen.
Anna >> Wobei wir durchaus auch Projekte angesprochen haben, die sich selbst nicht notwendiger Weise als „anarchistisch“ oder „libertär“ definieren würden, die wir aber für wichtig für unsere Diskussionen und unsere Praxis halten.
¿ Wen wollt ihr mit der Limesse ansprechen ?
Paula >> Da sind zum einen die Leute, denen es immer schwieriger fällt, einfach mal libertäre Bücher und Zeitschriften in die Finger zu bekommen, weil sie aus immer mehr Buchhandlungen verschwinden. Natürlich kann man heute über Webshops oder Mailorder jedes Buch bekommen. Das ist aber unserer eigenen Erfahrung nach etwas ganz anderes, als in Ruhe in einem großen Angebot stöbern und sich vielleicht auch etwas erklären lassen zu können. Und dann hoffen wir natürlich, dass nicht nur AnarchistInnen zur Messe kommen sondern auch Leute, die neugierig darauf sind, was wir zu sagen haben. Und davon gibt es in letzter Zeit erheblich mehr. Das merken wir auf Infoständen oder auch im Kreis von KollegInnen deutlich.
Kalle >> Wir nennen die Messe „1. Libertäre Medienmesse für den deutschen Sprachraum“. Es handelt sich also nicht um eine lokale Veranstaltung. Wir haben bereits Rückmeldungen von Leuten von Flensburg über Bern bis Klagenfurt, die zur Messe kommen wollen. Wir hoffen auch, dass aus den Niederlanden, wo auch viel deutschsprachige anarchistische Literatur gelesen wird, Leute kommen werden. Schließlich ist Oberhausen ja mal gerade hundert Kilometer von Nijmegen oder Arnhem entfernt. Wir werden mit der „Fundacion Anselmo Lorenzo“ aus Madrid und „PM Press“ auch spanisch- und englischsprachige AustellerInnen am Start haben, ebenso wie etwas türkischsprachige libertäre Literatur.
¿ Und wie wird die Messe genau ablaufen ?
Anna >> Die Messe findet im Zentrum „Druckluft“ statt, das gerade komplett renoviert wird. Dort werden in zwei großen Räumen die Tische der AusstellerInnen stehen. Derzeit sind das schon beeindruckende 40 Projekte, es werden aber fast täglich noch mehr. Los gehen wird es am Freitag ab 18:00. Am Samstag machen wir die Hallen von 10 Uhr bis 20 Uhr auf und am Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr. Daneben wird es ab Samstag parallel Lesungen und Projektvorstellungen geben. Am Samstag Abend kommt uns außerdem ANARCHIST ACADEMY besuchen und tritt auf. Danach wird dann noch aufgelegt. Also volles Programm.
Paula >> Wir haben auch um das Programm herum einiges organisiert. Wir machen ein Café mit Untersützung des Café Libertad Kollektivs aus Hamburg. Le Sabot wird gegen einen kleinen Unkostenbeitrag Essen für AusstellerInnen und BesucherInnen anbieten. Und dann hoffen wir darauf, dass eine Sonderabfüllung Rotwein aus Anlass des 100. Geburtstages der spanischen anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft CNT rechtzeitig zur Limesse eintrudeln wird.
Kalle >> Für Leute, die von weiter weg kommen und in der Region übernachten wollen, haben wir auf unserer Website eine Liste von Camping-, Pensions- und anderen Übernachtungsmöglicheiten zur Verfügung gestellt. Eine Pennplatz-Börse zu organisieren, würde unsere Möglichkeiten übersteigen. Aber wir wissen, dass viele Leute FreundInnen und GenossInnen im Ruhrgebiet und im Rheinland haben, wo sie unterkommen können. Und wir haben Oberhausen u.a. deshalb als Ort gewählt, weil man mit dem Zug in weniger als einer Stunde z.B. nach Köln oder Dortmund kommt. Das Druckluft liegt dann weniger als fünf Minuten vom Bahnhof entfernt.
¿ Und wie organisiert ihr das alles ?
Paula >> Wir sind ein Kreis von Leuten aus dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland, die das Ganze seit mehr als einem Jahr vorbereiten. Wir machen das als Teil unserer politischen Arbeit in der FAU und anderer Gruppen und Projekte. Das bedeutet u.a., dass die Limesse ein Non-Profit-Projekt ist. Wir nehmen ein wenig Gebühr für die Tischmiete von denjenigen AusstellerInnen, die auf ihren Ständen etwas verkaufen wollen. Der Eintritt für die BesucherInnen ist frei, einzig für das Konzert am Samstag Abend nehmen wir etwas Eintritt.
¿ Am 4. September finden ja auch Gegenaktionen gegen den Nazi-Aufmarsch in Dortmund statt ?
Paula >> Stimmt, darauf verweisen wir auch auf unserer Website. Wie bereits erwähnt, planen wir die Limesse schon lange und haben vor über einem Jahr den Termin festgelegt. Wir glauben aber nicht, dass es in der Praxis irgendein Problem geben wird. Für Leute, die nach Dortmund wollen, bleibt genug Zeit, später am Tag oder am Freitag bzw. Sonntag auf der Libertären Medienmesse vorbeizuschauen. Wir wissen von vielen Leuten, die von außerhalb der Region zur Messe kommen werden, dass sie auf jeden Fall nach Dortmund wollen. Und von uns werden selbstverständlich auch etliche dort sein.
¿ Kann man sich noch anmelden ?
Anna >> Im Moment geht das noch, aber so langsam wird der Platz knapp. Auf der Website gibt es ein Formular, mit dem sich AusstellerInnen anmelden können. Wenn es vom Platz her noch passt und inhaltlich in den Rahmen der Libertären Medienmesse fällt, können sich Verlage und Projekte noch anmelden. Ihr solltet euch aber beeilen.
¿ Gibt es etwas, was man tun kann, um euch zu unterstützen ?
Paula >> Na in allererster Linie, indem man vorbeischaut! Wir glauben, dass die Limesse ein Ereignis wird, das man einfach nicht verpassen sollte. Es ist ja immerhin eine Premiere. Und dann natürlich, indem ihr die Libertäre Medienmesse in eurer Stadt, euren Blogs, Foren, Radios, Zentren etc. bekannt macht. Wir haben auf der Website Plakate, Banner etc. zum Download bereitgestellt. Die könnt ihr euch runterladen und verwenden. Ihr könnt auch gerne dieses Interview für Indymedia weiterverbreiten.
Kalle >> Wo wir hier so viel von der Website gesprochen haben, ihr findet jede Menge Infos zur 1. Libertären Medienmesse unter http://www.limesse.de. Dort kann man z.B. auch unseren Newsletter abonnieren.
¡ Vielen Dank für das Gespräch !
Anna >> Na denn, ¡Salud y Anarquia! – Wir sehen uns in Oberhausen!
https://konsumpf.de/?p=8627
LiMesse – Die 1. Libertäre Medienmesse in Oberhausen
Sehr schön – neben den alles bestimmenden Mainstreammedien blüht sowohl im Netz wie auch offline derweil eine subkulturelle und alternative Medienlandschaft auf, die einen dringend benötigten Gegenpol zum Einheitsgewäsch bietet, das ansonsten massenhaft verbreitet wird. In Oberhausen, quasi im Herzen des Ruhrgebiets, findet vom 3. bis 5. September die 1. Libertäre Medienmesse in Deutschland statt – die LiMesse. Die Ankündigung und auch das Programm klingen auf jeden Fall interessant! Wer sich schon immer mal über Anarchismus und seine Ideen und Grundlagen informieren wollte, kann dies an den drei Tagen ausgiebig tun.
In einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, stellen vom 3. bis 5. September 2010 libertäre Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und Internetprojekte ihr Programm vor. Drei Tage Messe, Projektvorstellungen, Lesungen, Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Dafür möchte die 1. Libertäre Medienmesse für den deutschsprachigen Raum (Limesse) einen Rahmen bieten.
Parallel zum und in Anschluß an den Messebetrieb finden auf dem Gelände des »Druckluft« in verschiedenen Räumlichkeiten eine Vielzahl von Veranstaltung im Rahmen der libertären Medienmesse statt. AutorInnen werden ihre Bücher vorstellen, Projekte ihre Arbeit zeigen, erläutern und diskutieren. In Zusammenarbeit mit der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft „Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union“ (FAU) wollen wir außerdem über die zunehmend prekären Arbeitsbedingungen von (nicht nur) Medien-ArbeiterInnen sprechen. Eine kleine Auswahl von Veranstaltungen findet sich auf der Seite Programm.
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2. Libertäre Medienmesse
Der Countdown läuft. Nur noch wenige Tage und in einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, werden vom 24. bis 26. August 2012 libertäre Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und Internetprojekte ihr Programm vorstellen. Parallel zum und in Anschluß an den Messebetrieb finden auf dem Gelände des »Bahnhof Langendreer« in verschiedenen Räumlichkeiten eine Vielzahl von Veranstaltung im Rahmen der libertären Medienmesse statt. AutorInnen werden ihre Bücher vorstellen, Projekte ihre Arbeit zeigen, erläutern und diskutieren. In Zusammenarbeit mit der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) wollen wir außerdem über die zunehmend prekären Arbeitsbedingungen von (nicht nur) Medien-ArbeiterInnen sprechen. Die Libertäre Medienmesse wird organisiert von einer Gruppe von Medien-, Sozial- und GewerkschaftsaktivistInnen aus dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und dem Niederrhein. Die Limesse ist ein Non-Profit-Projekt.
An dieser Stelle nun eine kleine Presseschau, ein Aufruf zur aktiven Mithilfe und ein paar Stimmen zur 1. Libertären Medienmesse 2010 in Oberhausen. Außerdem haben wir nun einen kleinen inoffiziellen Videotrailer. Wir möchten euch bitten diesen zu verlinken, zu „like“en und auch sonst bekannt zu machen.
Inoffizieller Trailer zur 2. Libertären Medienmesse:
Kleine Presseschau:
Interview auf Indymedia
Am 05.07.2012 hat uns das Radio Dreieckland interviewt.
Kurzinterview in der Direkten Aktion
Ein Artikel der TERZ (Sommerausgabe)
Interview in der 改道 Gǎi Dào Nr.18 / 06.2012 (Seite 36)
erste Ankündigung der Ruhrbarone
Helfer*innen gesucht:
bitte bei contact@limesse.de
Stimmen zur 1. Libertären Medienmesse:
„Diese Messe hatt es wirklich ermöglicht das sich mensch mit Inhalten der anarchistischen Bewegung vertraut machen konnte, das Aktive ihre Inhaltlichen Kenntnisse erweitern konnten und das neue Kontakte geknüpft werden konnten. Wir sehen die Messe als guten Schritt für die Etablierung von libertären/anarchistischen Inhalten und als Stärkung der anarchistischen Bewegung.“ (Anarchistischer Funke)
„Mit einem zukunftsweisenden Konzept ging am Wochenende in Oberhausen die erste selbstorganisierte libertäre Medienmesse im deutschsprachigen Raum an den Start. So fanden die BesucherInnen nicht nur Veranstaltungen zum Verlagsprogramm libertärer Verlage, Zeitungs- Video- und Internetprojekte, sondern auch zu brennenden Problemen des Kapitalismus. Betriebsbesetzungen wurden dabei ebenso gewürdigt, wie Forderungen, die Leiharbeit abzuschaffen, aufgemacht.“ (Edith Bartelmus-Scholich / scharf-links.de)
„Chapeau vor der organisatorischen Leistung der LiMesse und dem Elan der jungen Genoss~innen aus der Region! … das Spektrum der LiMesse war umfassend … Absolut Klasse und für mich als Möchtegern-Historiker ein Highlight war die Anwesenheit des Genossen Xavier aus Madrid von der FAL. Muchias gracias!“ (Folkert für Cafe Libertad Kollektiv, ASK und Archiv Karl Roche)
„Erfreulich war vor allem auch die Anwesenheit älterer Anarchistinnen, die sich bei anderen Veranstaltungsformen (z.B. bei den A-Camps oder dem Berliner A-Kongress) weniger blicken lassen. … Insgesamt war die Limesse die Reise wert (trotz 12-stündiger Zugfahrt inkl. Evakuierung aus dem ICE), besonders auch dank der guten Betreuung durch die Veranstalterinnen.“ (Anarchistische Bibliothek & A-Archiv Wien)
„Zwischen den Workshops und Kuchenstücken, zwischen den Gesprächen und Mahlzeiten stromerten wir durch die drei Hallen und sahen uns die vollbepackten Stände an, da waren Anbieter aus allen Winkeln Deutschlands, aus der Schweiz (FAU Bern, a propos Verlag, chefduzen.ch) und sogar aus Spanien (Fundación Anselmo Lorenzo). Wegen dem reichen Angebot an interessanten Büchen ist es kein Wunder, dass der Rucksack von mir nach der Messe schwerer war als vorher und das obwohl wir viel Material verkauft haben…“ (FAU Bern)
„Die Vielzahl der Stände und das Angebot war wirklich super. … Die Organisation des Drumherum war super. … Es gab einen Infostand mit GenossInnen, die einem schnell und hilfsbereit weiterhelfen konnten. … Kudos an die vielen jungen bis grauhaarigen OrganisatorInnen aus der Ruhr-FAU und Drumherum! … Die Atmosphäre war sehr angenehm und solidarisch und ich habe viele, viele Gespräche mitbekommen, wo Leute sich ausgetauscht haben, Verabredungen getroffen haben, Projekte angeleiert haben. …“ (Besucher*in Anonym 02)
„Wer nicht in Oberhausen war, hat definitiv etwas verpasst und bekommt hoffentlich die Gelegenheit, das beim nächsten Malen nachzuholen.“ (Besucher*in Anonym 01)
Archiv: Inoffizieller Trailer zur 1. Libertären Medienmesse:
2. Libertäre Medienmesse: Vielfalt sichtbar und erfahrbar machen!
Es ist wieder soweit. Nach der 1. Libertären Medienmesse 2010 im Oberhausener Druckluft, findet nun vom 24. bis 26. August im Bahnhof-Langendreer in Bochum endlich die 2. Libertäre Medienmesse statt. Leider sind schon alle Standflächen vergeben, so das sich alle potentiellen Austellerinnen nur noch für die 3. Libertäre Medienmesse vormerken lassen können und natürlich die Messe auch als Gäste besuchen können. Zahlreiche Verlage, Radios, Web-Projekte und andere MedienproduzentInnen aus der BRD, der Schweiz, Spanien, den Phillipinen usw. usf. Werden sich vorstellen und zahlreiche Veranstaltungen (von der klassischen Lesung bis zum Stencil-Workshop) auf der Messe anbieten. Kurz vor Beginn der Medienmesse hat unser Von unserem Gastautor Rudolf Mühland Bernd, Paula und Ines aus der Vorbereitungsgruppe gebeten, uns in einem Interview mehr über die 2. Libertäre Medienmesse zu erzählen.
Warum eigentlich eine 2. Libertäre Medienmesse und keine “Anarchistische Buchmesse”?
Ines: Als wir 2010 die 1. Libertäre Medienmesse erfolgreich hinter uns gebracht hatten, war klar das wir das auf jeden Fall noch einmal machen wollten. Nicht nur weil wir ein tolles Feedback von Ausstellerinnen und Messegästen bekommen hatten, sondern auch, weil es uns irrsinnig viel Spaß gemacht hatte das alles zu organisieren.
Allerdings gab es einen Generationenkonflikt. (lacht) Die „Ü35“ im Organisationsteam fühlten sich mit der Idee schon 2011 die 2. Libertäre Medienmesse zu organisieren überfordert. Wir, also die „U30“ hatten uns aber auch (noch) nicht getraut es ohne „die Alten“ durch zu ziehen. Wir waren also so rücksichtsvoll ein Jahr „Pause“ ein zu legen.
Aber 2011 sollte nicht ganz ohne eine anarchistische Messe bleiben. Die Anarchistische Gruppe Mannheim hat eine Büchermesse organisiert, die sehr erfolgreich war.
Paula: Obwohl es im deutschsprachigem Raum insgesamt zu wenig „anarchistische Büchermessen“ gibt, war unser Anspruch von Anfang an ein anderer. Spätestens seit den 1990’er Jahren hat sich die Medienlandschaft radikal verändert. Auch wenn die Hochzeit von Freien Radios und autonomen Filmproduktionen auf den ersten Blick vorbei zu sein scheint, so hat sich doch mit dem Internet und dem web2.0 ein völlig neues Feld aufgetan. Neben den Klassikern, also Printmedien, Büchern und Broschüren, sind eben auch zahlreiche internetbasierte Projekte wie eben Indymedia, Labournet und zahlreiche Websites und eine äußerst spannende Blogospähre entstanden. Zahlreiche Webseiten haben monatlich zehntausende bis hunderttausende Zugriffe. Da kommen die klassischen Printmedien nicht mit. Außerdem ändert sich auch das Verhältnis zwischen Medienmachenden und -konsumierenden.
Die Trennung wir durch die kluge Nutzung der neuen Medien immer weiter aufgehoben. In anderen Bereichen wie Radio oder Video ist die Technik mittlerweile so günstig und leicht bedienbar geworden, dass es es immer weniger Experten-Wissen braucht und neue Projekte entstehen, die bislang nicht möglich gewesen wären. Und diese Vielfalt wollen wir auf der Medienmesse sichtbar, erfahrbar machen.
Bernd: Außerdem hat uns der NRW-Verfassungsschutz sprichwörtlich herausgefordert. 2011 schrieb er über die Limesse:
„[…] Mit der LiMesse wurde erstmals in Nordrhein-Westfalen eine Messeplattform für Herausgeber und Verleger von Büchern, Zeitschriften, sonstiger Literatur und elektronischen Medien ins Leben gerufen. Etwa 40 verschiedene Verlage und Projekte präsentierten vom 3. bis 5. September in Oberhausen hauptsächlich anarchistisch-gesellschaftskritische Themenliteratur und Medienarbeit. Auch bei der linksautonomen Szene fand das Programm mit Lesungen und Vorträgen zum Verlags- und
Veröffentlichungswesen sowie zur Medienarbeit Anklang. Diese Art der Messe stellt auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen einen neuen Trend dar. […]“
Wir sind angetreten um zeigen das die selbstorganisierte Medienmesse keine Eintagsfliege war. Und wenn die Ausstellerinnen und
Besucher die Gelegenheit wieder nutzen sich auf vielfältige Art und Weise auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und zu Pflegen, dann haben haben wir alles erreicht, was wir mit unseren begrenzten Mitteln erreichen können.
Und warum gerade jetzt?
Bernd: Seit wir 2009 die Idee zur 1. Libertären Medienmesse hatten, hat sich ja leider am Gesamtzustand nichts wirklich verbessert. Im Gegenteil, die Krise des Kapitalismus verschärft sich stetig, auch im „Herzen der Bestie“. Gleichzeitig hat sich nichts an unserer Wahrnehmung geändert, das immer mehr Menschen sich ernsthaft für unsere Ideen interessieren. So hat ja nicht nur die FAU ein zwar langsames aber stetiges Mitgliederwachstum und verstärkte Aktivitäten zu verzeichnen.
Die Anarchistische Föderation ist schon seit einigen Jahren endlich wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Ihr schließen sich mehr Gruppen an und seit dem 01.01.2011 geben sie das sehr interessante Monatsmagazin 改道 Gǎi Dào heraus. Daneben gibt es auch noch das „Anarchitsiche Netzwerke Süd*West“, die ASJ-Gruppen bestechen ebenfalls mit einer hohen Stabilität und Zuverlässigkeit und mit dem M31 hat dieses Jahr in Frankfurt a. Main die größte antiautoritäre Demonstration seit Jahrzehnten in der BRD stattgefunden und auch anderswo tun sich spannenden Dinge. Flugblätter z.B. für leiharbeit-abschaffen.de gehen immer noch weg wie warme Semmeln. Kein Wunder wenn ein Drittel aller neuen Arbeitsplätze Drecksjobs beim Sklavenhändler sind. Es bleibt also dabei: Genau der richtige Zeitpunkt, Leute zusammenzubringen.
Ines: Nicht zu vergessen das eine Reihe neuer Bewegungen entstanden sind. Bei aller politischen Zweifelhaftigkeit die wir ggf. damit verbinden. Eines scheint relativ sicher zu sein: diese neuen Bewegungen adaptieren originär anarchistische Organisationsprinzipien und wehren sich zum Teil vehement gegen jeden Vereinnahmungsversuch. Gleichzeitig sind viele Aktivistinnen offen für anarchistische Ideen.
Zeitgleich findet in Dortmund das erste AntifaCamp statt. Versteht ihr euch als Konkurrenz ?
Paula: Nein – Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn hier in Kategorien von Konkurrenz zu denken. Beide Projekte (Limesse und AntifaCamp) haben sich gegenseitig verlinkt. Beide Projekte haben die Hoffnung das sie sich gegenseitig befruchten. So bieten wir auf der Limesse u.a. mehrere Vorträge zum Thema (Anti-)Faschimsus an. Auf dem AntifaCamp wird es Veranstaltungen zum Thema Arbeitskämpfe geben. Und natürlich haben viele Medienprojekte die auf der Messe vertreten sein werden die intellektuelle Munition, die man als AntiFaschist*in gebrauchen kann.
Wen wollt ihr mit der Limesse ansprechen ?
Paula: Trotz Webshops oder Mailorder wissen wir, das viele Menschen noch immer gerne in Ruhe in einem großen Angebot stöbern und vielleicht auch ein wenig mit den Händlerinnen klönen wollen. Außerdem verschwinden libertäre Bücher und Zeitschriften in immer mehr Buchhandlungen oder gehen im sonstigen Angebot völlig unter. An dieser Tatsache ändert leider auch der Bestseller von David Graeber nichts. Die Messe ist dazu eine Art Gegengewicht und bietet allen interessierten die Möglichkeit sich hier die geballte libertäre Medienvielfalt zu vergegenwärtigen. In diesem Sinne hoffen wir das nicht nur Anarchistinnen zur Messe kommen sondern eben auch Leute, die neugierig darauf sind, was wir zu sagen haben. Und davon gibt es in letzter Zeit erheblich mehr. Das merken wir auf Infoständen oder auch im Kreis von Kollegen deutlich.
Bernd: Wir nennen die Messe „2. Libertäre Medienmesse“. Es handelt sich also nicht um eine lokale Veranstaltung. Wie schon bei der 1. Libertären Medienmesse, hoffen wir darauf das sich nicht nur aus dem gesamten deutschsprachigem Raum Menschen nach Bochum kommen werden. In Oberhausen waren u.a. zwei Frauen da, die wirklich eine weite Anreise hatten. Eine kam aus Kanada, die andere aus Neuseeland. Wenn alles mit den Visa klappt, dann werden die beiden wahrscheinlich weitgereisten, zwei Anarchisten aus Manila (Philippinen) sein. Von ganz so weit her müssen ja nicht alle kommen, aber wir haben die berechtigte Hoffnung das aus den Beneluxländern sowie den angrenzenden Staaten Menschen zu uns kommen werden. Ganz zu schweigen natürlich von all den MigrantInnen, die sich, egal ob im Exil oder in ihrer neuen Heimat für libertäre Ideen und Praxis interessieren. Diesmal werden wir wohl auch eine Reihe von Veranstaltungen in englischer und spanischer Sprache haben (zum Teil mit Übersetzung ins deutsche). Und natürlich wird es nicht nur deutschsprachige Medien auf der Messe geben. Sondern auch englisch-, spanisch- und türkischsprachige, um nur mal drei Beispiele zu nennen.
Wie wird die Messe genau ablaufen ?
Ines: Die Messe findet dieses Jahr im „Bahnhof Langendreer“ statt. Los gehen wird es am Freitag ab 18:00. Am Samstag machen wir die Hallen von 10 Uhr bis 20 Uhr auf und am Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr.
Paula: Wir haben zwar keine Veranstaltung mit dem Titel „Die kapitalistische Krise – Zustand und Perspektiven“, aber zahlreiche Veranstaltungen kreisen genau darum. Dabei haben wir versucht möglichst konkrete und spannende Beispiele/Themen zusammen zustellen. Schaut einfach mal auf der Homepage nach – wir sind sicher das das Programm sehr spannend geworden ist!
Bernd: Für Leute, die von weiter weg kommen und in der Region übernachten wollen, haben wir auf unserer Website wieder eine Liste von Camping-, Pensions- und anderen Übernachtungsmöglicheiten zur Verfügung gestellt. Eine Pennplatz-Börse zu organisieren, würde unsere Möglichkeiten leider übersteigen. Aber wir wissen, dass viele Leute Freundinnen und Genossen im Ruhrgebiet und im Rheinland haben, wo sie unterkommen können. Und wir haben Bochum u.a. deshalb als Ort gewählt, weil man mit dem Zug in weniger als einer Stunde z.B. nach Köln oder Dortmund kommt. Der „Bahnhof Langendreer“ hat sogar seine eigene
S-Bahnstation.
Könnt ihr etwas mehr über das Veranstaltungsprogramm der Messe verraten ?
Paula: Ja sicher. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen die man aber thematisch zu acht Blöcken zusammenfassen kann. Ein Veranstaltungsblock beschäftigt sich mit den veränderten Arbeitsbedingungen und ihren Auswirkungen auf die Arbeiterinnen. Dabei wird es sowohl im Themen wie Leiharbeit gehen oder die Veränderungen in der Kreativindustrie bis hin zu einer ersten Anaylse der Produktivkraft Gehirn aus neurobiologischer Perspektive. Ein weiterer Block beschäftigt sich ganz aktuell mit den verschiedene Formen des Widerstandes, wie sie in den letzten Jahren als Reaktion auf die sich verschärfende Krise Weltweit auftauchen. Einen Schwerpunkt haben wir zum Thema Internet/sozial Media, dem wir uns aus sehr unterschiedlichen Richtungen nähern, immer unter der Fragestellung ob/wie wir es für die realen Bewegungen nutzbar machen können.
Bernd: Nicht zu vergessen der Theorieblock. Hier wollen wir den Fragen nach den Perspektiven sozialer Befreiung und Emanzipation nachgehen und der Frage nach dem Stellenwert eines Kampfes gegen die Arbeit. Da wir Geschichte als etwas sehr wichtiges erachten, haben wir natürlich auch einen Geschichtsblock. Allerdings könnte dieser unter dem Motto „Blick zurück nach vorne“ stehen, da Geschichte für uns nur dann einen Wert hat wenn wir sie für die Gegenwart und Zukunft fruchtbar machen können. Ein Teil dieses Blockes ist unser Beitrag zum Antifa Camp in Dortmund.
Ines: Die letzten drei Themenblöcke bestechen noch mal durch ihre Vielseitigkeit. Ein wichtiges Anliegen ist uns ja den verschieden Medien eine Plattform der Selbstvorstellung zu geben. In diesem Jahr wird unter anderem Mag Wompel, die ja nicht nur in Bochum bekannt sein dürfte, das Projekt labournet vorstellen. Zahlreiche andere Projekte werden die Gelegenheit nutzen ihre Tätigkeit genauer vorzustellen, wie, um ein letztes Beispiel zu geben die 改道 Gǎi Dào, das erste regelmäßig als PDF und eBook kostenlos erscheinende libertäre Monatsmagazin im deutschsprachigen Raum. Wenn es auch diesmal kein Konzert gibt, so gibt es doch einen eigene Kulturblock mit Lesungen die wir nur wärmstens empfehlen können. Und zu guter letzt noch ein viel zu klein ausgefallener Block zum Thema Revolutionäre Frauen mit einer Buchvorstellung und einem Workshop zu Herstellung und Benutzung von Stencils. Eine ständig aktualisierte Übersicht über das Veranstaltungsprogramm findet ihr hier ->
Und wie organisiert ihr das alles ?
Paula: (lacht) In unserer Freizeit und neben zahlreichen weiteren Projekten an denen wir uns auch noch beteiligen. Damit teilen wir das Schicksal fast aller Militanten Anarchistinnen und Anarcho-Syndikalisten. Seit nun fast wieder einem Jahr Treffen wir uns regelmäßig und erledigen alle Aufgaben Kollektiv und in einer räteähnlichen Struktur. Dabei sind wir keine Profis, sondern ganz einfache Militante und alles was wir tun, erledigen wir nach der Arbeit, der Schule, der Ausbildung und zwischen den Treffen unserer Syndikate oder ASJ-Gruppen. Dabei versuchen wir den Kontakt zu unseren Verwandten und unseren Freundinnen jenseits der Bewegung nicht zu vernachlässigen.
Ines: Wichtig ist mir auch noch zu betonen das das Projekt „Libertäre Medienmesse“ zu 100% ein Non-Profit-Projekt ist. Wir müssen zwar ein wenig Gebühr für die Tischmiete von denjenigen Ausstellerinnen, die auf ihren Ständen etwas verkaufen wollen nehmen, aber wir halten den Preis hierfür so gering wie irgend möglich.
Der Eintritt für die BesucherInnen ist frei – aber dieses Jahr haben wir mehr Kosten als beim ersten mal. Darum wird es am Infostand eine Spendendose geben. Wer will und kann darf uns, ggf. nach dem „Powershoppen“ gerne sein Kleingeld da lassen.
¿ Kann man sich noch anmelden ?
Ines: Nein – wir sind seit Tagen vollkommen ausgebucht (und es trudeln immer noch Anmeldungen herein). Ihr könnt euch maximal noch für den Newsletter anmelden und ggf. könnt ihr uns schon jetzt mitteilen ob ihr einen Stand auf der 3. Libertären Medienmesse machen wollt. Allerdings können wir jetzt noch nicht sagen ob diese schon 2013 oder erst 2014 stattfinden wird. Das ist einerseits davon abhängig was wir uns zutrauen und ob sich noch weitere Menschen dem Organisationsteam anschließen wollen und andererseits davon ob die Anarchistische Gruppe Mannheim 2013 wieder eine anarchistische Büchermesse organisieren will und kann.
Gibt es etwas, was man tun kann, um euch zu unterstützen ?
Paula: Na in allererster Linie, indem man vorbeischaut! Die Erfahrung der 1. Libertären Medienmesse hat gezeigt das es sich im ein Ereignis handelt, das man einfach nicht verpassen sollte. Und dann natürlich, indem ihr die Libertäre Medienmesse in eurer Stadt, euren Blogs, Foren, Radios, Zentren etc. bekannt macht. Wir haben auf der Website Plakate, Banner etc. zum Download bereitgestellt. Die könnt ihr euch runterladen und verwenden. Ihr könnt auch gerne dieses Interview weiterverbreiten.
Bernd: Wo wir hier schon von der Website gesprochen haben, ihr findetjede Menge Infos zur 2. Libertären Medienmesse unter www.limesse.de. Dort kann man z.B. auch unseren Newsletter abonnieren.
Ines: Die beiden sind so im „Promotionmood“ das sie das naheliegendste glatt vergessen: Wir können noch zahlreiche Hände beim Auf- und Abbau gebrauchen. Während der Libertären Medienmesse selbst brauchen wir auch noch Hilfe am Kuchenstand und, und, …. Auf der Startseite der Homepage findet ihr ganz unten unsere Mailadresse. Also, wenn ihr helfen wollt, meldet euch bitte recht bald bei uns ?
Letzte Worte ?
Ines: *lacht* Na, ich hoffe das dies nicht unsere letzten Worte werden, auch nicht in Bezug auf eine weitere Libertäre Medienmesse. Aber was wir an dieser Stelle wirklich betonen möchten ist, das wir die zahlreiche Unterstützung die wir in den letzten Wochen erfahren haben sehr begrüßen. Die uns zu Teil gewordenen Hilfe, die wir oft nicht einmal angefragt haben, zeigt uns, das „die Bewegung“ lebendig und aktiv ist.
Als eines von zahlreichen Beispielen wollen wir nur auf den Inoffizieller Trailer zur 2. Libertären Medienmesse hinweisen.
3 Kommentare zu “2. Libertäre Medienmesse: Vielfalt sichtbar und erfahrbar machen!”
Das war die 2. Libertäre Medienmesse
Vom 24-26. August fand zum zweiten mal die libertäre Medienmesse im Ruhrpott statt. Vor zwei Jahren startete das Projekt LiMesse mit großem Erfolg in Oberhausen und damals lautete unser Fazit: „Wir sehen die Messe als guten Schritt für die Etablierung von libertären/anarchistischen Inhalten und als Stärkung der anarchistischen Bewegung. Wir freuen uns auf das/die nächste/n Jahr/e Limesse! “
Diesesmal fand die LiMesse im Bahnhof Langendreer in Bochum statt, welcher ein „soziokulturelles Zentrum mit breitem Programmspektrum“ ist. Der Ort an sich war gut zu erreichen und bot genau den richtigen Platz für die diesjährige LiMesse. Zwei große Räme waren gefüllt mit den Ständen von über 36 Verlagen, Zeitungsprojekten, Gruppen und anderen Medienprojekten. Außerdem gab es einen großen und einen kleinen Vortragsraum, ein Kino, sowie einen immer besetzten Tresen/Infopoint, der direkt am Eingang Getränke, Kuchen und Infos zur Messe bot.
Inhaltliches Programm
26 Vorträge, Workschops und Filme makierten über die drei Tage Limesse das inhaltliche Programm. Es wurde versucht ein breites Themenspektrum anzubieten und so reichte das Programm von „Vernetzte Gehirne – kann der Kapitalismus mit dem Internet fertig werden? “ über „Leiharbeit “ bishin zur „Vorstellung des Antifa-Camp Dortmund“. Die Vorträge, Workschops und Filme waren unterschiedlich gut besucht, was auch abhängig von der Uhrzeit und dem Interesse an der Thematik war und reichten von überfüllten Räumen bishin zu kleinen Runden.
Regionale Vernetzung
Besonders erwehnenswert ist an dieser Stelle das „Erstes Treffen der Initiative zur Gründung der Anarchistischen Föderation Rhein-Ruhr“. Zeitweise über 50 Menschen füllten den Raum und symbolisierten ein großes Interesse an einer Organisierung/Vernetzung im Rhein/Ruhr-Gebiet. Zu Beginn des Workshops wurden die bisher von der Vorbereitungsgruppe erarbeiteten Grundzüge einer anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr vorgestellt, welche überwiegend als positiv empfunden wurden. Es gab auch konstruktive Kritik an einigen Aussagen des Vortrages über die darauf direkt diskutiert wurde. Des weiteren wurde nochmal betont wie wichtig und überfällig eine Vernetzung im Rhein/Ruhr-Gebiet sei. Danach fanden sich dann alle Interessierten in drei kleineren Gruppen zusammen, welche nach Städten und Regionen sortiert waren, um über ein weiteres Vorgehen zu beraten. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden dann nochmal in großer Runde zusammengetragen. Es bleibt abzuwarten was sich letztendlich aus dieser Initative entwickelt. Das Treffen allerdings bot eine gute erste Basis aus der sich eine starke anarchistische Bewegung im Rhein/Ruhr-Gebiet entwickeln kann.
ExtraWurst
Eine Extrawurst spielte der Seitenhiebverlag. Nachdem Wochenlang behauptet wurde das die Limesse Zensur ausüben wollte, sagte der Verlag mit der Begründung das man gerade sehr „verpeilt“ sei am Donnerstag vor der Messe ab, nur um am Samstag, nachdem eine Demo gegen die Limesse angemeldet worden war, doch dort auf zu tauchen. Allerdings stellte sich der Verlag vor den Bahnhof und beglückte die Neugierigen mit sogenannten Workshops zu „kreativer Antirepression“
Fazit
Abschließend sagen wir das sich auch diese Limesse als Erfolg werten lässt. Erneut wurde es geschafft eine Veranstaltung anzubieten, welche aus dem Üblichem Szene Sumpf heraussticht.Wir wünschen uns eine Fortsetzung dieser begonnen „Tradition“… Die nächste Limesse wird 2014 stattfinden.
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Nicht ganz egal
Zum Abschnitt "Extrawurst"
Warum auch in diesem Bericht schon wieder SeitenHieb-Dissen stattfinden muss, bleibt unklar. Ähnlich wie bei dem Hetzartikel auf dem Titel der Bochumer Stadtzeitung scheint das aber eher nicht von der mehr naiv-hilflos wirkenden LiMesse-Orgarunde auszugehen, sondern eben von intransparenten Kreisen, die einfach unerwünschte Leute rausdrängeln wollen. Wir waren uns nach den zwei Tagen einig, dass es gut war, sich dem nicht gebeugt zu haben. Einen Streit mit der LiMesse hatten wir weder vorher noch am Wochenende gewollt. Auch diese Ergänzung hätte es nicht gegeben, wenn nicht – wie langweilig ist das eigentlich? – wieder ein Absatz mit Anpisse reingesetzt wurde. Der fehlt übrigens im Original (als im Funke), d.h. hier hat wieder mal eine Person eine Schlammschlacht gewollt. Hoffen wir mal, dass es zukünftig mehr Menschen gibt, die den Bewegungs-Platzhirschen signalisieren, dass diese albernen Machtspiele und Ausgrenzungen mit Anarchie ziemlich wenig zu tun haben. Und wenn sie das nicht kapieren, dass sie mit ihren autoritären Strategien vielleicht woanders besser hinpassen …Als „Außenstehende“ war in unserer Runde vor der Tür aber eher der Eindruck, dass der Verlauf der LiMesse zum Nachdenken über den Zustand anarchistischer Kreise anregen sollte. Der Besuch war schwach. Die Verlage zeigten ihre meist langweilig-nostalgischen Bücher. Nirgendwo war Aufbruchstimmung zu sehen, geschweige denn dass Aktivitäten verabredet wurden. Die Vorträge bezogen sich überwiegend (zum Glück nicht alle) auf alte Zeiten oder Selbstdarstellungen.Weitergehen wird es mit dem Nebenkriegsschauplatz Demonstrations“verbot“. Der zugewiesene Schotterplatz war natürlich nicht vom LiMessen-Standort aus einsehbar (Buschreihe davor). Außerdem war er komplett zugeparkt. Dass alle Parkbuchten entlang des Kulturbahnhofs „Behinderten“parkplätze seien, war auch eine Erfindung der Polizei – ebenso wie dass der ursprüngliche Platz eine Feuerwehrzufahrt war. Hier ergänzten sich die Verhinderungsstrategien der LiMesse/Kulturbahnhof- und der Polizeiseite wunderbar. Denn auch die behauptete eigene Nutzung der Außenflächen neben den Eingängen gab es nie. Die war mal als Grund vorgeschoben, den SeitenHieb-Verlag und die unerwünschte Lesung „Freie Menschen in freien Vereinbarungen: Theorie der Herrschaftsfreiheit“ nicht dort zu wollen.Mensch lerne also: Wo es ein Oben und Unten gibt, gibt es auch die Lüge als Mittel der Machtlegitimation.
hey Einige der AutorInnen
die ergänzung von „Einige der AutorInnen“ ist für alle, die nicht dabei waren, unverständlich. ok, ihr fühlt euch zensiert und wollt „platzhirschen“ drohen. aber weswegen wird denn euer autor (du selbst?) zensiert?
sag(t) bitte nicht, dass es schon wieder um diese dusslige „kreative antirepression“ von dem selbstdarsteller bergstedt geht?
dann kann ich der limesse nur gratulieren. bergstedt hat schon genug andere treffen und zusammenhänge genervt – und er ignoriert alle und jeden, die ihm dazu was sagen.
zur messe
Los ging es am Freitag u.a. mit Vorträgen zum Thema „Vernetzte Gehirne – kann der Kapitalismus mit dem Internet fertig werden?“ und „Leiharbeit“ – das diese beiden hochaktuellen Themen an Jörg Bergstedt vorbei gegangen sind ist klar, hat er sich doch offensichtlich geweigert mit seinem Seitenhiebverlag schon am Freitag an zu reisen und seinen Stand wir alle anderen auch im inneren der Messe auf zu bauen.
Aber Samstag ging es dann mit diesen, ebenfalls aktuellen Themen weiter:
# „Freies Internet – Geht das überhaupt?“
# „Hackspace Design Patterns“
# „Krise und soziale Kämpfe an der europäischen Peripherie“ – eine Vernastaltung nach meinem Gescmack. Hochaktuell wurden hier die realen Kämpfen im europäischem Rahmen aktuell beleuchtet. Schade nur das die Technik versagt, und die Filmausschnitte nicht nicht alle gezeigt werden konten.
# „Aufstand in den Städten. Krise / Proteste / Strategien“ – habe ich leider nicht besucht, aber eie Freundin war wirklich begeistert!
# „Deiswiel – Der geplante Tod einer Fabrik“ – Ein sehr lehrreiches Stück Arbeitergeschichte aus der jüngsten Vergangenheit. Eine gute Analyse der vorgänge.
# „Zwischen Freiheit und Zwang – Neue Selbständige in der Kreativwirtschaft“ – der vorgestellte Text war zwar nicht neu, aber ich habe mich das erste mal mit dem Thema beschäftigt, ganz aktuell, als Selbstständiger in der Krativwirtschaftzu den Veranstaltungen am späten Nachmitag habe ich es dann nicht mehr geschafft. Ich war einfach voll mit Input und habe statdessen bei Kaffe und Veganem Kuchen noch mit einer Freundin übdre das Treffen der Initiative zur Gründung einer Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr geredet. – Also, der Tag war voller aktueller Themen und hatte darüber hinaus auch noch den „Spririt“ von aufbruch. Das weder Jörg noch Hanna davon etwas mitbekommen haben ist aber auch klar, schmorten sie doch die ganze Zeit draußen vor dem Bahnhof in ihrem eigenen Saft. Wenn ich das richtig gesehen habe, dann ahben sie am Samstag mehrfach die gleichen Workshops angeboten, die sie schon seit Jahren wie sauer Bier anbieten. Wer/Was da nicht aktuelle war kann sich ja jeder selber denken.Was verkehrt daran ist wenn sich aktuelle Projekte vorstellen und ihre Arbeit nicht nur vorstellen sondern auch zum mitmachen einladen bleibt ein Geheimnis von Jörg Bergstedt und Hanna Poddig. Ich fand das Programm jedenfalls auch in diesem Sinne sehr anspruchsvoll und fand es schade nicht bei allen Veranstaltung sein zu können.
Vorgestellt haben sich u.a. die Gai Dao (die jungen Genoss*innen haben wirklich mut gemnacht!) und das Labournet.Und auch am Sonntag ging es mit spannenden und sehr interessanten aktuellen Vorträgen und Workshops weiter – während Jörg und Hanna noch einmal das gleich Programm wie am Samstag abzuogen. Übrigens mit den selben Leuten wie am Samstag, weshalb sie dann auch bald ihre „Vortragstätigkeit“ einstellten und lieber Ball spielten.Also, um es kurz zu machen:
die ollen nörgeelbacken Jörg und Hanna waren außer zum pissen und wenn sie mal Material brauchten (das sie immer von den Organisator*innen ohne zögern bekommen haben, so wie auch alle anderen Austeller*innen und Besucher*innen immer sehr zuvorkommend behandelt wurden) eigentlich nicht im Banhhof (außer am Samstag, wo sie völlig ungestört ihr „Zensur“-Lügenblatt auf der Limesse verteilt haben). Das sich die beiden dann hier auch noch mal über die Limesse auslassen ist echt dreißt!
Zu guter Letzt:
Auch jetzt wieder versuchen die beiden zu suggerieren es hätte eine Art zusammenarbeit zwischen „Anarchisten“ und Polizei gegeben. Auf einem der Workshops darauf angesprochen und mit einem Ausdruck der eigenen Erklärung konfrontiert, brach Jörg die Diskussion durch weggehen einfach ab. Hanna bewieß das sie schwarze rethorik beherrscht und setzte diese auch gnadenlos ein. Anstatt also auf die Frage zu antworten, lenkte sie die Aufmersamkeit geschickt auf die Person des Fragenden. – Das muss man den beiden lassen: sie wissen Herrschaftstechniken gut anzuwenden um ihre Dominanz zu sichern.
Essen: 3. Libertäre Medienmesse
Dieses Jahr haben wir nicht nur die altbekannte Homepage:
http://limesse.de
sondern auch noch einen eigenen Twitter-Account:
https://twitter.com/LibertreMedienM
und sogar ein Profil bei Facebook
https://www.facebook.com/profile.php?id=100008201072380
Dieses Jahr haben wir wahrscheinlich sogar die Möglichkeit kleine Mengen von Plakaten und Flyern zu verschicken.
Eine Radiotrailer und ein Videotrailer folgen in den nächsten Tagen. Die entsprechenden Links werden wir euch zukommen lassen. Und für alle, die unsere erste Presseerklärung noch nicht bekommen haben:
Pressemitteilung: 3. Libertäre Medienmesse vom 29. bis 31. August 2014 in Essen
Vom 29. bis 31. August 2014 wird in der Zeche Carl der Ruhrgebietsstadt Essen die 3. Libertäre Medienmesse (LiMesse) für den deutschen Sprachraum stattfinden. Auf der LiMesse werden eine Vielzahl von Verlagen, Internetprojekten, Radio- und Videogruppen sowie anderen MedienproduzentInnen ihr Programm einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Im Rahmen der Messe erwarten die BesucherInnen u.a. mehrere Dutzend Lesungen und Präsentationen. In einer Zeit, in der die globale Krisenwirtschaft europaweit immer mehr Ausschluss, Hoffnungslosigkeit und Ausbeutung produziert, will die LiMesse Möglichkeiten aufzeigen für die tägliche Gegenwehr und für eine Welt jenseits von Ausbeutung und Unterdrückung. Ausführliche Informationen zur Messe finden sich unter www.limesse.de.
Das Schwerpunktthema der diesjährigen LiMesse heißt „Frauen.Arbeit.Migration.“
Seit über 200 Jahren kommen ArbeiterInnen aus der ganzen Welt ins Ruhrgebiet. Heute leben und arbeiten hier Menschen aus mehr als 170 Ländern zusammen. Besondere Brisanz bekommt das Thema im Spannungsfeld aktueller Debatten um sogenannte „Armutszuwanderung“, dem voranschreitendem regionalem Strukturwandel, einem wiedererstarken nationalistischer Ideen und dem Ringen von Frauen nach einem selbstbestimmten Leben.
Seit einigen Jahren findet in vielen Städten weltweit eine steigende Anzahl libertärer Buchmessen statt. Manche von ihnen, wie die „Anarchist bookfair“ in London oder der „Salon de livre“ in Paris, ziehen mittlerweile jährlich mehrere tausend BesucherInnen an.
Die Libertäre Medienmesse, die 2010 in Oberhausen und 2012 in Bochum stattfand, ist nicht nur Teil dieser Entwicklung, sondern mittlerweile auch fester Bestandteil der Alternativ-Kultur im Ruhrgebiet. Es ist erklärtes Konzept der LiMesse, neben klassischen Buchverlagen auch audio-visuellen Medien und der steigenden Zahl der für eine libertäre Diskussion wichtigen Internetplattformen Raum zur Vorstellung ihrer Arbeit zu geben.
Die 3. Libertäre Medienmesse ist auch Ausdruck des steigenden Interesses an libertären Ideen und Handlungsvorschlägen. Vor dem Hintergrund einer inzwischen deutlich zu Tage tretenden globalen Systemkrise, die für Millionen immer neue finanzielle und kulturelle Einschränkungen bedeutet, suchen zunehmend mehr Menschen nach Alternativen. Es ist kein Zufall, dass die herrschaftskritischen und auf eine Überwindung der ökonomischen und ökologischen Ausbeutung zielenden libertären Ideen in dieser Situation zunehmend Interesse finden. Diesen Prozess wollen wir durch die libertäre Medienmesse unterstützen.
Website der 3. Libertären Medienmesse:
▶ http://www.limesse.de
Twitter:
▶ https://twitter.com/LibertreMedienM
Reproduktionsfähiges Logo der 3. Libertären Medienmesse
▶ http://limesse.de/download/limesse_quer_1c.pdf
Für Nachfragen und ergänzende Informationen, ist die Vorbereitungsgruppe der 3. Libertären Medienmesse jederzeit erreichbar:
per E-Mail unter presse_ät_dritte.limesse.de
Festnetz: 0211/8302795 (AB)
Mobil: 0179 3258648
Bei der Libertären Medienmesse handelt es sich um ein ehrenamtliches Projekt. Es kann deshalb evt. einige Tage dauern, bis wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen können.
Die Vorbereitungsgruppe der 3. Libertären Medienmesse, Ruhrgebiet im Mai 2014
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