Czakon, Paul (* 14. Juli 1897 – † 1952) aka Max aka Maximo Mas

Paul Czakon wurde am 14. Juli 1897 in Neider-Heiduk geboren. Er arbeitete als Bergmann und Schlosser. Czakon war seit 1921 Vorsitzender der FAUD in Beuthen (heute Bytom) in Oberschlesien und gehörte 1930 zu den Gründern der Schwarzen Scharen in der Region. Bei einer Hausdurchsuchung im Mai 1932 entdeckte die Polizei den Waffen- und Sprengstoff-Cache der Gruppe. Czakon floh mit zwei weiteren Kameraden, Alfons Molina und Bernhard Pacha, nach Spanien. In seiner Abwesenheit im März 1933 wurde er wegen Hochverrats und Sprengstoffbeschuldigungen zu 15 Jahren Haft verurteilt. Czakon, der in Spanien unter dem Namen Maximo Mas firmierte, war verantwortlich für das Artillerie-Bataillon Sacco und Vanzetti in der anarchistischen Milizkolonne Tierra y Libertad. Im September 1936 kämpfte er mit der Kolonne in Madrid und im Frühjahr 1937 in Cuenca an der Teruel-Front.

Auf der Flucht nach Frankreich mit dem Zusammenbruch der Republik wurde er im Internierungslager Gurs inhaftiert, wo er einer der Sprecher der 9. Kompanie war, die sich der Dominanz der kommunistischen Freiwilligen im Lager widersetzte. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs schloss sich Czakon einer Militäreinheit im Widerstand an. Er kehrte nach Deutschland zurück, wo er mit seiner Frau, die am Ende des Krieges in ein Konzentrationslager gebracht worden war, wieder vereint wurde. Um einer Verhaftung zu entgehen, floh er aus der sowjetischen Besatzungszone nach Salzgitter, wo er 1952 in extremer Armut starb.

Quellen: Internationalismus im Dreiländereck von Dieter Nelles

[ssba]