Am Mittwoch, den 15. November ließ der Vorstand des BLSB die zweite Runde der Tarifverhandlungen platzen. Die Angestellten forderten, dass befristete Verträge bis zum Abschluss der begonnenen Tarifverhandlungen verlängert werden, damit die Gespräche nicht durch das Ausscheiden aktiver Kolleg*innen scheitern. Der Vorstand zeigt jedoch keinerlei Interesse an einem konstruktiven Prozess. Vielmehr werden vermehrt Angriffe auf die gesamte Belegschaft eingeleitet: nachdem bereits im September einem Großteil der Beschäftigten gekündigt wurde, kommt es nun zu weiteren Abmahnungen. „Wir gehen davon aus, dass diese gezielten Attacken die gewerkschaftliche Organisierung im Betrieb unterbinden sollen“ sagt Käte Gengenbach, Sekretärin der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union Berlin (FAUB), die die gewerkschaftliche Vertretung der Belegschaft übernommen hat.
Dabei sind die Forderungen moderat: neben der Einhaltung von Gesundheitsschutz und Arbeitszeitregelungen verlangen die Angestellten die Einrichtung einer Beschwerdestelle für Diskriminierungsfälle und die Anerkennung der FAU-Betriebsgruppe als Mitbestimmungsorgan. Weiterhin sollen die meist auf ein Jahr geschlossenen Verträge unter Finanzierungsvorbehalt entfristet werden. Denn die erfahrene Kettenbefristung geht den Angestellten an die Substanz. „Stellen Sie sich vor: jedes Jahr zu Weihnachten wissen Sie noch nicht, ob Sie im neuen Jahr Ihren Job noch haben werden“, so Mika Peters, Mitglied der Tarifkommission.
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Update 22.11.2017
Der Geschäftsführer des Bildungs- und Sozialwerk des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg (BLSB) e.V. Jörg Steinert behauptete am 21. November gegenüber dem queeren Stadtmagazin Blu->, dass die FAU Berlin nicht berechtigt sei, Arbeitskampfmaßnahmen durchzuführen, da sie nicht „tariffähig“ sei. Hierzu möchten wir folgendes feststellen … ->