Am 29. Mai demonstrierten in Köln mehr als 25.000 Menschen aus aller Herren und Frauen Länder gegen Armut und sozialen Ausschluß in Europa. Mit dabei: ein internationaler syndikalistischer Block mit mehr als 2.000 TeilnehmerInnen.
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29. Mai: Köln in Schwarz und Rot So etwas hat Köln noch nicht gesehen. Im Rahmen der Europäischen Demonstration gegen Erwerbslosigkeit, ungeschützte Beschäftigung, Rassismus und Krieg verwandelten anarcho-syndikalistische Gewerkschaften die Stadt in ein schwarz-rotes Fahnenmeer. Rund 2.000 Anarcho-SyndikalistInnen undAnarchistInnen u.a. aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien, England, Griechenland, Schweden, Finnland und der Schweiz trafen sich in Köln und bildeten den größten und lautesten Block der gesamten Demonstration. Das entging auch der zahlreich vertreten Presse nicht, die von den hunderten von schwarz-roten Fahnen und Transparenten magnetisch angezogen wurde. Insgesamt nahmen an der Demonstration über 25.000 Menschen teil, darunter u.a. eine Delegation von mehreren hundert indischen Kleinbauern und eine große Gruppe Renault-Arbeiter aus Frankreich. Für den lautstarken und bunten Lindwurm gab es viel Applaus bei der Kölner Bevölkerung. Ein einziges Ärgernis hingegen war die Bürgerkriegsarmee der Polizei. Tausende von Robocops aus mehreren Bundesländern versperrten die Zugangswege und griffen immer wieder Teile der Demonstration ohne jeden Anlaß an. Besonders auf den Antifa-Block hatten sie es dabei abgesehen, was dazu führte, daß ein größerer Teil der Demonstration nur im Schneckentempo und mit mehreren Stunden Verspätung zur Abschlußkundgebung gelangte. In diesem Zusammenhang hat sich auch die Demonstrationsleitung nicht eben solidarisch verhalten, indem sie jeden Versuch zu behindern versuchte, die schon am Schlußkundgebungsplatz eingetroffenen DemonstrantInnen zur Unterstützung der von der Polizei Eingeschlossenen zu mobilisieren. Der anarchosyndikalistische Block, der sich über mehr als einen Kilometer Länge hinzog, war ein Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit praktisch funktionieren kann. Angeführt von der FAU und der schwedischen syndikalistischen Jugendorganisation SUF war die Stimmung über Stunden ausgelassen und kämpferisch. Parolen und Lieder in mehr als einem Dutzend Sprachen wurden (so es die Sprechwerkzeuge zuließen) von allen aufgegriffen und mitgerufen. Immer wieder fragten PassantInnen interessiert nach, was denn die schwarz-roten Transparente zu bedeuten hätten, für einige Parolen gab es stehenden Applaus. Nach Amsterdam hat die Demonstration in Köln erneut gezeigt, daß der Anarcho-Syndikalismus nach langem Schattendasein wieder da ist und daß er sich im Aufwind befindet. Wir freuen uns schon auf das nächsten Mal… |
Wer von euch noch das Jahr weiß, in dem das stattfand, darf das gerne in den Kommentar schreiben *-)