Am 18.1. für eine soziale Agrarwende nach Berlin!
Als Arbeiter:innen aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Umweltberufen stellen wir uns hinter den Ruf nach einer ökologischen und sozialen Agrarwende, nach globaler Ernährungssouveränität, einer radikalen Verbesserung der Arbeitsverhältnisse, nach Klima- und Artenschutz und einem Ende der Spekulation mit und Vernichtung von Agrarflächen.
Wir rufen daher wie viele andere gesellschaftliche Akteur:innen dazu auf, sich am 18.1. der „Wir haben es satt!“-Demonstration anzuschließen und würden uns freuen, euch dort zu sehen.
Als Basisgewerkschaft wollen wir dabei ein besonderes Augenmerk auf Sexismus, globale Ausbeutung, Ausbeutung migrantischer Kolleg:innen und den notwendigen Schulterschluss der Agrarbewegung im Kampf gegen Kaufkraftverluste der Bevölkerung legen. Wir fordern auf: Profite der Einzelhandels- und Agrarkonzerne umverteilen, Oligopole brechen, Bürgergeld erhöhen, Bezahlkarte abschaffen, mit Streiks in anderen Branchen solidarisieren und einen basisdemokratischen Systemwechsel auf den Weg bringen!
Wir sehen uns auf dem basisgewerkschaftlichen Block in der Nähe befreundeter Organisationen wie jAbL, ELAN und Interbrigadas. Autoritäre Kommunist:innen und Parteien sind nicht erwünscht.
Mehr Informationen: https://www.wir-haben-es-satt.de/informieren/6-punkte-plan
Die Initiative Grüne Gewerke in der FAU
Gemeinsam tauschen wir uns über Arbeitsbedingungen in Betrieben aus, helfen uns bei der Jobsuche und beim Aufbau von Solidarität, Zusammenhalt und Gemeinschaft im Betrieb. Unser Ziel sind Belegschaften, die zusammenhalten und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Wir helfen bei rechtlichen Problemen und der Durchsetzung von Forderungen im Betrieb. Daneben organisieren wir Weiterbildungen und helfen uns mit den anderen Strukturen der FAU auch bei Problemen im restlichen Leben wie Erwerbslosigkeit, Wohnungssuche, Schulden und Lebenskrisen.
Als Basisgewerkschafts-Initiative diskutieren wir mit euch und euren Kolleg:innen eure gemeinsamen Forderungen im Betrieb und unterstützen euch bei der Durchsetzung. Wir haben unter den bisherigen Gewerkschaftsmitgliedern aber auch eine Reihe an Forderungen gefunden, die uns alle verbinden:
Arbeitsschutz: In vielen Betrieben wird der Arbeitsschutz nicht eingehalten, viele Kolleg:innen schaffen es deshalb nicht bis zur Rente oder haben mit schweren Erkrankungen oder Unfällen zu tun. Wir fordern daher die Einhaltung des Arbeitsschutzes in den Betrieben, eine gute Ausstattung mit Schutzkleidung, Bereithaltung von Sanitätsmaterialien für Notfälle, Anpassung der Arbeit oder Arbeitsstätten bei Extremwetter und Aufklärung über Gefahren im Beruf.
Arbeitszeit: Unsere Berufe sind oft körperlich extrem fordernd und überhaupt gibt es im Leben noch mehr als nur Lohnarbeit, wir setzen uns deshalb dafür ein, dass auch in der Landwirtschaft endlich die 40h-Woche eingeführt wird, perspektivisch die 35h-Woche. Bereits davor kämpfen wir für ein umfassendes Recht der Arbeiter:innen auf Teilzeit-Verträge.
Lohnhöhe: V.a. im Bereich der Landwirtschaft, in dem unser aller Essen produziert wird, arbeiten viele von uns unter extrem harten Bedingungen zum Mindestlohn. Im Falle unserer Kolleg:innen aus anderen Ländern oft noch darunter. Wir fordern Lohnerhöhungen für alle!
Auszubildende/ Fachkräftemangel: Der Fachkräftemangel ist ein Dauerthema, dabei zeigen Umfragen recht deutlich, wie er zu beheben wäre: Mit Ausbildungsmodellen in Teilzeit und einer deutlichen Anhebung des Ausbildungsentgeltes, auch in Ausbildungsmodellen wie der Demeter-Ausbildung! In vielen Betrieben arbeiten die Auszubildenden eher weit über 40h als weniger. Und das bei Löhnen, knapp über dem HartzIV-Satz (= absolutes Existenzminimum) – das kann so nicht weitergehen!
Demokratisierung:Der Wunsch nach demokratischeren Betriebsformen verbindet viele, nicht wenige neu gegründete Betriebe arbeiten von vornherein kollektiv. Wir wollen daher dabei unterstützen, demokratische Rechte der Arbeiter:innen in bestehenden Betrieben zu etablieren, als auch bei Betriebskollektivierungen beratend zu Seite stehen.
This is not the End – Only the beginning!
Du arbeitest in den Bereichen Landwirtschaft, Gartenbau, GaLa-Bau, Forst und /oder Umweltberufe?
Du möchtest dich zusammen mit Kolleg:innen selbst organisieren?
Dann melde dich bei uns:
Mail: kontakt-gruene-gewerke[spamschutz entfernen]@fau.org
Mehr als nur Gewerkschaft: Die FAU
Die FAU ist eine kleine Föderation von Basisgewerkschaften. Wir sind arbeitende Menschen wie du, wir wollen unsere gemeinsamen Rechte verteidigen und erweitern. Unsere Gruppen (Syndikate) gibt es in vielen Städten in Deutschland. Wir sind basisdemokratisch organisiert, unabhängig von Staat und Parteien, das heißt wir lassen uns weder kaufen noch bestechen. Wir arbeiten in der Gewerkschaft freiwillig während unserer Freizeit. Unsere Mitgliedsbeiträge sind günstig, so dass sie sich jede:r leisten kann, eine erste Beratung immer kostenlos.
Was die FAU neben ihrer Ehrenamtlichkeit und ihren basisdemokratischen Strukturen von anderen Gewerkschaften unterscheidet, ist unser Anspruch über den Kapitalismus hinaus zu denken. Im Kapitalismus entscheidet die Profitrate darüber was unter welchen Bedingungen produziert wird. Der Erhalt des Planeten ist dabei genauso nachrangig, wie das Wohl der Arbeiter:innen und Verbraucher:innen. Der realexistierende Sozialismus, der im wesentlichen nur eine furchtbare, staatliche Variante des Kapitalismus war, hat viele entmutigt über Alternativen nachzudenken. Doch wir brauchen Alternativen, weil der Kapitalismus unsere Lebensgrundlagen zerstört. In der FAU finden wir uns deshalb als Beschäftigte aus allen Wirtschaftsbereichen zusammen. Wir diskutieren, wie wir eine Wirtschaft und Gesellschaft schaffen können, in der Bedürfnisse von Menschen und Natur im Vordergrund stehen. Da solche Veränderungen nur weltweit gedacht werden können, organisieren wir uns in der Internationalen Konföderation der Arbeiter:innen (ICL) mit anderen Arbeiter:innen.