Kuriere haben sportlichen, großstädtischen Charme. Aber ihr Arbeitsalltag ist hart, provoziert langfristig gesundheitliche Schäden und die Bezahlung reicht kaum aus, um über die Runden zu kommen. Während die neuen Online-Lieferdienste Deliveroo und Foodora reichlich Medienaufmerksamkeit bekommen und dabei auch zurecht für ihre Ausbeutungspraxis kritisiert werden, scheint das Schicksal der KurierfahrerInnen, die seit Jahrzehnten auf den Straßen der Großstädte unterwegs sind, zurzeit weniger interessant.
Doch vielleicht sind gerade die Auseinandersetzung um die Online-Lieferdienste nun Anlass, dass sich Widerstand in den Reihen der (schein-)selbstständigen Kuriere zu regen beginnt: Am 15. Februar unterstützte die FAU Berlin eines ihrer Mitglieder gegen den Kurierdienst messenger Transport + Logistik GmbH vor Gericht.
Über das wahre Gesicht der Kurierdienstbranche
Die FAU Berlin unterstützte am 15. Februar 2017 einen Kurierfahrer vor dem Berliner Arbeitsgericht. Der Prozess endete in einem Vergleich, der wichtige Signale an die KurierfahrerInnen sendet: Es gibt die Möglichkeit, sich mit der richtigen Gewerkschaft im Rücken gegen die Zustände in der Kurierbranche zu wehren.