Rudolf Rocker (geb. 1873 gest. 1958)

Geboren in Mainz. Aus kleinbürgerlicher Fammilie stammend, mit 13 Jahren Vollweise; Volksschule, Buchbinderlehre; um 1890 erste politische Kontakte im Fachverein für Buchbinder, beeinflußt von den Schriften Johann Mosts und Michail Bakunins; Mitglied der SPD als Leiter eines sozialdemokratischen Jugend-Leseklubs in Mainz und Anhänger der sogenannten Jungen, erste Konflikte mit der Partei. 1891 Bekenntnis zum Anarchismus; 1892 Verfolgung wegen illegaler anarchistischer Propagandatätigkeit in Mainz; deshalb Flucht nach Paris, dort Mitglied in der Exilgruppe Unabhängige Sozialisten; 1895 nach London, als Nicht-Jude Aufnahme in Gemeinde ostjüdischer Anarchisten, Redakteur Der Arbeiterfreund in  jiddischer Sprache, persönliche Bekanntschaft mit und Schüler bei Peter Krapotkin; Dezember 1914 Verhaftung als „gefährlicher Ausländer“ und Internierung bis 1918, März 1918 als Austauschgefangener nach Holland, von dort im November gleichen Jahres nach Deutschland; Anschluß an die anarcho-syndikalistische Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVdG), ab 1919 intellektueller Führer der deutschen Anarchosyndikalisten, Dezember 1919 Mitgründer der Freie Arbeiter-Union Deutschlands (Syndikalisten); Organisator und Theoretiker der 1922 gegründeten syndikalistischen Internationalen Arbeiter Assoziation (IAA). Nach nationalsozialistischer Machtübernahme März 1933 Emigration in die USA, dort schriftstellerische Tätigkeit.

[ssba]