Beruf: Schlosser
Todesdatum: 02.07.1942
Todesursache: Folgen von Haft
Mitglied der FAUD
von 02.03.1937 bis 02.07.1937 in Untersuchungshaft (Oberlandesgericht Hamm) in Düsseldorf, Gerichtsgefängnis; Grund: Politisch / Vorbereitung zum Hochverrat
Autor: Rudolf Mühland
Jettchen Erlach (geb. 14.3.1904) in Elberfeld
Beruf: Hausfrau
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
Mitglied der Syndikalistisch-anarchistischen Jugend Deutschlands (SAJD)
1933 & 1945 Grünewalderberg 48 (Elberfeld)
20.12.1938 – 20.12.1938 (Haft?)
Heinrich Drewes (geb. 15.2.1876) in Hannover
Beruf: Drucker
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
Mitglied der FAUD
Hain (Cronenberg: Spessartweg 78)
von 12.11.1933 bis 15.11.1934 in Schutzhaft im KZ Kemna; Grund: Politisch / Staatsfeindliche Einstellung
Gustav Dereschewitz (geb: 15.8.1906) in Delmenhorst
Beruf: Fabrikarbeiter
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
Mitglied der Syndikalistisch-anarchistischen Jugend Deutschlands (SAJD)
1935 Saurenhaus 6 (Vohwinkel)
04.03.1935 – 08.10.1935am Oberlandesgericht Hamm zu 14 Monaten Schutzhaft/Gefängnis u.a. im KZ Esterwegen; Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat
Willi Benner (geb8.10.1907) in Barmen
Beruf: Maler
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
2. Vorsitzender (FAUD)
Gronau Str 48 [Barmen: König – 1945]
02.05.1933 bis 04.04.1934 Schutzhaft u.a. im KZ Börgermoor, KZ Kemna, Wuppertal, Gefängnis Wuppertal, Polizeigefängnis
Fritz Benner (geb. 6.4.1906 † 11. November 1966) in Solingen
Beruf: Riemendreher
Todesdatum: 11. November 1966
Todesursache: unbekannt
Haspeler Schulstr 19 (Barmen – 1935)
Betriebsrat
02.05.1933 bis 05.04.1934 in Schutzhaft; u.a. im KZ Börgermoor, KZ Oranienburg, KZ Lichtenburg, Wuppertal, Gefängnis, Wuppertal, Polizeigefängnis; Grund: Politisch / Reichstagsbrandverordnung
01.02.1935 bis 08.05.1945 Anklage am Oberlandesgericht Hamm; Grund: Politisch / Vorbereitung zum Hochverrat
Exil u.a. in Niederlande & Spanien
von Hansi Oostinga Weiter lesen „Fritz Benner (geb. 6.4.1906 † 11. November 1966) in Solingen“
August Benner (geb. 10.8.1912) in Barmen
Beruf: Maler
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
Adressangaben liegen nicht vor Weiter lesen „August Benner (geb. 10.8.1912) in Barmen“
Heinrich Bartling (geb. 22.09.1880) in Bielefeld
Beruf: Schlosser
Todesdatum: 30.01.1940
Todesursache: unbekannt
Todesort: KZ Sachsenhausen
von Hansi Oostinger Weiter lesen „Heinrich Bartling (geb. 22.09.1880) in Bielefeld“
Gänseblümchen – Revolution! – Helmut Kirschey über anarchistischen Widerstand
Du bist vor ein paar Tagen 85 Jahre alt geworden. Deine Ideale aus der Jugend hast Du nicht aufgegeben?
Nie! Nach der Verfolgung durch die Nazis, der Flucht aus Deutschland, dem Kampf im Spanischen Bürgerkrieg und der Emigration nach Schweden löste ich mich 1956 zwar von den Anarchosyndikalisten, gab meine linke Gesinnung aber nicht wie einen Mantel an der Garderobe ab. Die anarchistische Grundidee gilt weiterhin für mich. Und ich blieb aktiv, halte jetzt vor allem Vorträge vor jungen Leuten in Schweden und Deutschland. Kein nostalgisches Schwelgen in Erinnerungen. Ich warne mit dem Beispiel der Vergangenheit vor den Gefahren für Gegenwart und Zukunft. Dafür erhalte ich DrohBriefe und muß mir Beschimpfungen am Telefon anhören – alles anonym, aber ich weiß, daß es Neonazis sind. Weiter lesen „Gänseblümchen – Revolution! – Helmut Kirschey über anarchistischen Widerstand“
Anmerkungen zum Buch „Rudolf Berner: Die unsichtbare Front“ von Hans Schmitz, anarchistischer Widerstandskämpfer aus Wuppertal
Hallo Dieter[Nelles],
ich habe sie gelesen „Die unsichtbare Front”.
Auf Seite 33 fielen mir noch zwei Zeilen und auch die Melodie ein.[:]
Wenn wir marschieren leuchtet uns ein Licht,
das Dunkel und Wolken strahlend durchbricht.
Drum Volk aus der Tiefe, du Volk aus der Nacht,
vergiß nicht das Feuer, bleib‘ auf der Wacht.
Es hatte noch mehr Strophen, aber mir wollen keine mehr einfallen. Weiter lesen „Anmerkungen zum Buch „Rudolf Berner: Die unsichtbare Front“ von Hans Schmitz, anarchistischer Widerstandskämpfer aus Wuppertal“
2. Jahresfeier des „V6“
Am 12.11.2016 haben wir zusammen mit allen Gruppen und Initiativen die unser Ladenlokal/Büro mit uns zusammen nutzen gefeiert, das es unseren Laden nun schon seit zwei Jahren gibt!
Dieses kurze Video, das ein Gast während der Party gemacht hat, vermittelt nur sehr schwach die gute Stimmung auf der Party. Trotzdem wollen wir euch so ein wenig daran teilhaben lassen.
Der Syndikalistische Frauenbund informierte in den 20er Jahren über Empfängnisverhütung und rief zum Gebärstreik
Von Vera Bianchi in >neues Deutschland<, 08.11.2017 Lesedauer: 4 Min.
Solche Knopfpessare zur Empfängnisverhütung gab es schon in den 1920er Jahren. Derartige Mittel empfahl auch der Syndikalistische Frauenbund.
Foto: Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch
Sie organisieren gemeinsame Waschtage, Nähabende und unterstützen sich gegenseitig in der Kinderbetreuung, im Wochenbett und auch finanziell bei Krankheit oder Gefängnisaufenthalt des Ehemannes.
Ein Publikumsmagnet der Syndikalistischen Frauenbünde sind aber die Informationsabende zur Geburtenkontrolle, an denen auch ganz konkrete Tipps zur Empfängnisverhütung gegeben werden. Üblicherweise ziehen diese Vorträge über hundert Frauen an. Das bisherige Privileg der bürgerlichen Frauen, sich mit Verhütung auszukennen, wird nun auch den Arbeiterinnen zuteil, die sich vorher oft lebensgefährlichen Abtreibungen unterzogen, um nicht weitere Kinder in Armut und Hunger aufziehen zu müssen. Erstaunlich ist, wie viele Verhütungsmethoden bereits in den 1920er Jahren bekannt sind: fast alle außer der hormonellen Empfängnisverhütung (»Pille«).
Die syndikalistischen Frauen organisieren die Veranstaltungen zur Geburtenkontrolle, um ihr Wissen mit anderen Frauen zu teilen – auch mit dem Risiko, strafrechtlich verfolgt zu werden. Traudchen Caspers, aktive Gewerkschafterin und Mitglied des Syndikalistischen Frauenbundes Süchteln im Rheinland, wird 1925 zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie durch die Empfehlung empfängnisverhütender Mittel auf einer Informationsveranstaltung in Düsseldorf die verbotene »Unzucht« gefördert haben soll.
Eng mit diesem Thema verbunden ist das Thema »Gebärstreik«. Dabei werden die biologischen und praktischen Erklärungen zur Verhütung verknüpft mit der politischen Forderung nach dauerhaftem Frieden. »Um nie wieder Söhne als Kanonenfutter für die nationalistischen Ideen der Herrschenden« bereitstellen zu müssen, wird der Gebärstreik propagiert. Zu einer Veranstaltungsreihe des Syndikalistischen Frauenbundes Groß-Berlin zu diesem Thema kommen im April 1921 über 2200 Zuhörer_innen.
Die Anarchistin Milly Witkop-Rocker schreibt hierzu 1922: »Große Proletarierfamilien bedeuten für den Unternehmer billiges Ausbeutungsmaterial und weniger Risiko in den unvermeidlichen Wirtschaftskämpfen zwischen Kapital und Arbeit – für den Staat willkommenes Kanonenfutter im Falle eines Krieges.«
Milly Witkop-Rocker hatte im Dezember 1919 gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Rudolf Rocker die syndikalistische Freie Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) gegründet – war aber nicht ganz zufrieden mit der Ausrichtung der Organisation. Der Syndikalismus ist eine anarchistische Weiterentwicklung des Gewerkschaftskonzeptes, das auch die proletarische Aneignung von Produktionsmitteln vorsieht. Aber auch der Syndikalismusgedanke zielt auf die Organisierung von Fabrikarbeitern und Fabrikarbeiterinnen in den Betrieben.
Da viele Frauen aber außerhalb von Fabriken tätig sind, als Hausfrau, Mutter, als Dienstbotin oder Heimarbeiterin, hält Milly Witkop-Rocker das Konzept für die Organisierung von Frauen nur bedingt für geeignet. Außerdem ist die FAUD nicht nur im Bereich der Mitglieder, sondern auch bei ihren führenden Köpfen männlich. Um den Stimmen der Arbeiterinnen mehr Gewicht zu geben, beschließt Milly Witkop-Rocker, gemeinsam mit anderen Frauen innerhalb der anarchosyndikalistischen Bewegung eine eigene Frauengruppe zu gründen: den Syndikalistischen Frauenbund. In Orten verteilt über ganz Deutschland gründen sich Syndikalistische Frauenbünde; die geografischen Schwerpunkte sind die Regionen, in denen die anarchistische Bewegung stärker ist: Berlin, die Rhein-Ruhr-Region und Sachsen.
Die Ortsgruppe Groß-Berlin, die von Milly Witkop-Rocker initiiert wird, ist mit 208 Mitgliedern der größte Syndikalistische Frauenbund. Von den ungefähr 100 000 Mitgliedern der FAUD Anfang der 1920er Jahre sind ungefähr 1000 Frauen in Syndikalistischen Frauenbünden organisiert. Wie viele Frauen insgesamt je Mitglied im Syndikalistischen Frauenbund sind, ist nicht bekannt.
Im Unterschied zu bisherigen politischen Gruppen und Gewerkschaften konzentriert sich der Syndikalistische Frauenbund nicht auf den Bereich der Produktion, sondern bezieht auch den Bereich der Konsumtion in den politischen Protest mit ein. Neben dem Streik im Betrieb kämpfen die Frauen mit dem Boykott von Waren für die Durchsetzung ihrer Forderungen. Beide Protestformen sind für Milly Witkop-Rocker gleichberechtigt. Viel häufiger als in politischen Protestformen werden die Syndikalistischen Frauenbünde allerdings bei alltäglichen Problemen der Arbeiterinnen aktiv.
Die Frauen bezeichnen sich selbst nicht als Feministinnen, weil der Begriff für sie mit der bürgerlichen Forderung nach dem Frauenwahlrecht verknüpft ist. Wie die männlichen Anarchosyndikalisten glauben die Frauen des Syndikalistischen Frauenbundes nicht, dass durch parlamentarische Wahlen eine freie Gesellschaft für alle und eine Wirtschaftsdemokratie erreicht werden kann, daher sehen sie im Wahlrecht keine Verbesserung ihrer Situation.
Milly Witkop-Rocker und viele andere Aktivistinnen kämpfen für die Gleichberechtigung der Frauen und ihrer Bedürfnisse innerhalb der anarchistischen Bewegung und der Gesellschaft. In der Zeitschrift »Der Frauen-Bund«, die von 1921 bis 1929 erscheint, betonen die Autorinnen immer wieder, dass es ihnen nicht um Frauenrechte, sondern Menschenrechte geht und dass die Menschheit nicht frei sein kann, bevor nicht alle Frauen frei sind, was nur in einer Gesellschaft ohne kapitalistische Ausbeutung möglich ist.
Drei Jahre bevor die Gruppe von den Nationalsozialisten verboten wird, gibt es kaum noch Aktivitäten, da fast alle Frauen mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 zu kämpfen haben, um sich und ihre Familien zu ernähren. Im »Dritten Reich« verliert sich die Spur der meisten im Exil, in Konzentrationslagern oder in der inneren Emigration. Die kämpferischen Frauen und ihre fortschrittlichen Ideen verdienen es, dass wir uns mit ihnen beschäftigen.
Alex Galazka ist tot. (*25.02.1961 – † 30.06.2016)
Weiter lesen „Alex Galazka ist tot. (*25.02.1961 – † 30.06.2016)“