Ferdinand Götze

Mitglied der FAUD, nach 1933 Vorsitzender der illegalen FAUD-Geschäftskommission. Ende 1934 Flucht in die CSR; Februar 1935 nach Spanien; 1939 über Frankreich nach Norwegen, von dort 1940 nach Schweden. Waldarbeiter und Tischler

 

28. März 1907 – 22. Februar 1985

Der Leipziger Modelltischler Ferdinand Götze schließt sich 1921 der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands und der Freien Arbeiter-Union Deutschlands FAUD (Anarcho-Syndikalisten) an, wo er bald einer der führenden sächsischen Funktionäre wird. Er ist verheiratet mit Elly Büchner, die sich ebenso wie ihre Tochter Annemarie für die FAUD engagiert. Nach seiner KZ-Haft im Mai 1933 übernimmt Götze im September 1933 die Leitung der illegalen FAUD in Deutschland. Er perfektioniert das konspirative Verbindungsnetz und verbindet die regionalen Schwerpunkte des anarcho-syndikalistischen Widerstandes. Götze hat Kontakte zu den FAUD-Exilgruppen und gibt mit Gesinnungsfreunden die periodische Flugschrift „Die Soziale Revolution“ heraus. Von den illegalen FAUD-Schriften findet sie die größte Verbreitung. Ende 1934 flieht Götze über die Tschechoslowakei, Italien und Frankreich nach Spanien, wo er unter falschem Namen lebt. Während des Spanischen Bürgerkrieges sichert er republikanische Transporte. Seit Mai 1937 fahndet die sowjetische Geheimpolizei GPU intensiv nach ihm. Götze taucht unter und verlässt Spanien Anfang 1938. Weil er in Paris keine Aufenthaltserlaubnis erhält, geht er im Sommer 1938 nach Oslo, wo er als politischer Flüchtling anerkannt und finanziell unterstützt wird. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Norwegen muss Götze erneut fliehen. In Schweden wird er interniert, bis er im August 1940 eine beschränkte Aufenthaltsgenehmigung bekommt und hier den Krieg überleben kann. Ferdinand Götze stirbt 1985.

Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Ernst Paul Friedrich (geb. 1894 – gest. 1967)

 Vater: Sattler. Bankangestellter, Schauspieler-Ausbildung, Wanderjahre; im 1.Weltkrieg Kriegsdienstverweigerer, 1918 Teilnehmer an den Spartakuskämpfen in Berlin; Mitglied der Freiheitlich-Sozialistischen Jugend (FSJ), dann führend in der von ihr abgepaltenenanarchistischen Freien Jugend ((A)FJ), ab 1919 Herausgeber der Zeitschriften Die Freie Jugend. Anarchistische Jugendföderation – Blatt der jungen Anarchisten, Die Waffen Nieder, Die Schwaze Fahne. Gründung einer Wohnkommune, ab 1923 mit Gruppenhilfe Aufbau eines Internationalen Anti-Kriegsmuseums in Berlin, Weiter lesen „Ernst Paul Friedrich (geb. 1894 – gest. 1967)“

Wilhelm Muth (*13. Oktober 1899 in Elberfeld † 25. Januar 1935)

Wilhelm (Willi) Muth wurde am 13. Oktober 1899 in Elberfeld geboren. 1917 wurde er zum Militär eingezogen und desertierte im August 1918. Danach engagierte er sich in der sozialistischen Jugendbewegung. Nach der Spaltung der Freien Sozialistischen Jugend schloss Muth sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Heinrich der anarchistischen Freien Jugend Morgenröte (FJM) an, deren Vorsitzender er Anfang der 1920er Jahre wurde. Ferner schloss er sich der anarchosyndikalistischen Freien Arbeiter Union Deutschlands (Syndikalisten) sowie der Gemeinschaft Proletarischer Freidenker (GPF) an.  Weiter lesen „Wilhelm Muth (*13. Oktober 1899 in Elberfeld † 25. Januar 1935)“

Heinrich Muth

Heinrich Muth wurde am 1. November 1903 in Elberfeld geboren. Vermutlich schloss er sich unter dem Einfluss seines Bruders Wilhelm der anarchistischen Jugendbewegung an. Er erlernte den Beruf des Polsterers und zog 1928 nach Lüdenscheid. Dort trat er sich der KPD bei und avancierte zum Sprecher der KPD-Fraktion im Stadtrat. 1931 stellte ihn die Bezirksleitung der KPD als hauptamtlichen Landessekretär für die Landarbeit der Partei ein, 1932 war er einige Monate Sekretär des Unterbezirks Mönchengladbach der KPD.
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Fritz (Fred) Schröder (geb. 1904 – )

Elektrohandwerker; 1924 mit -> Willy Paul Leiter der FAUD in Kassel; nach natinalsozialistischer Machtübernahme illegal tätig, Juni 1933 nach Hausruchsuchung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) Flucht in die Niederlande, nach drei Monaten Aufenthalt aus Holland angeschoben und mit Hilfe der Internationalen Transportarbeiter Gewekschaft (ITF) nach Schweden, September 1936 bis September 1937 in Spanien, Mitarbeiter im Informationsbüro Confederación National del Trabajo (CNT) in Barcelona; zurück nach Schweden. März bis November 1940 interniert; nach Entlassung Autoelektriker.

Gustav Doster (geb. 1904 – )

Illegales Treffen von FAUD-Mitgliedern an der Straßenkreuzung Eberbach-Beerfelden am 30. Juli 1933. Stehend von links nach rechts: Gustav Doster (geb. 1904), Friedrich Lösch (geb. 1896), Wilhelm Ruff (geb. 1893); sitzend von links nach rechts: Frau Schneider, Marie Doster, Otto Götz.

Vater: Kesselschmied, SPD- & Gewerkschaftsmitglied
1919-23 Werkzeugdreherlehre, bis 1933 Metallarbeiter. Ab 1921 Mitglied der FAUD, verschiedene Funktionen in Darmstadt und Rhein-Main-Gebiet, zuletzt Privinzalobmann. Ab 1920 Mitglied in der Internationale Antimilitaristische Vereinigung. Unter anderem Redakteur des lokalen Erwerbslosenorgans Der Stempelbruder der FAUD-Darmstadt. März 1933 Verhaftung, Freiheitsstrafe, November 1933 Flucht aus Konzentrationslager Osthofen mit Hilfe ilegaler FAUD-Gruppen nach Amsterdam. Mit Fritz Schröder und in Verbindung mit holländischen Syndikalisten Errichtung der FAUD-Auslandsgruppe Deutsche Anarcho-Syndikalisten (DAS), Herausgeber der Internationale Revue. 1936 Verhaftung, Verurteilung und drohende Auslieferung an Deutschland. Flucht über Belgien nach Spanien. Mitarbeiter der deutschsprachigen Rundfunksendungen von Radio CNT-FAI. Teilnehmer am Bürgerkrieg in den DAS-Einheiten Erich Mühsam und Sacco-Vanzetti; 1939 Schweden, bis 1951 Werkzeugdreher in Stockholm, anschließend Landwirt. Mitglied und Funktionär der syndikalistischen Sveriges Arbetarens Centralorganisation.

Walter Tacken (geb. 19.12.1901) in Elberfeld

Beruf: Kesselheizer
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
Mitglied der FAUD
1937 & 1945    Vogelsaue 42 [Elberfeld: Vogelsauer]
01.04.1933 – 01.05.1933 in Schutzhaft in Wuppertal (Polizeigefängnis); Grund: Politisch/Staatsfeindliche: Einstellung
23.02.1937 – 02.05.1941 am Oberlandesgericht Hamm zu 52 Monaten Zuchthaus u.a. in Oberems (Strafgefangenenlager), Herford (Zuchthaus), Münster (Zuchthaus) & Düsseldorf (Polizeigefängnis); Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat

Johann Baptist Steinacker (geb. 20.11.1870) in Odenheim

Beruf: Schneider
Todesdatum: 14.4.1944
Todesursache: Mord / Tod im KZ
Mitglied der FAUD
1937      Auer 14 (Barmen: Heinkel und Elberfelder)
06.10.1934 – 05.07.1936 am Oberlandesgericht Hamm zu 21 Monaten Zuchthaus in Remscheid-Lüttringhausen (Zuchthaus); Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat
19.01.1937 – 14.04.1944 am Oberlandesgericht Hamm zu 120 Monaten Zuchthaus und KZ nach Haft verurteilt, u.a. in Düsseldorf (Gerichtsgefängnis) & Münster (Zuchthaus); Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat

mehr zu ihm auf den Seiten des Gedenkbuch-Wuppertal->

Ernst Steinacker (geb. 21.4.1914) in Elberfeld

Beruf: Schneider
Geburtsdatum: 21.04.1914
Geburtsort: Wuppertal-Elberfeld
Todesdatum: 28.3.1942
Todesursache: Front
Dienstgrad: Gefreiter
Todes-/Vermisstenort: Potschye-Potsschje
Mitglied der Syndikalistisch-anarchistischen Jugend Deutschlands (SAJD)
05.10.1933 – 08.10.1933 durch Oberlandesgericht Hamm in Schutzhaft; Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat
01.04.1937 – 31.07.1939 am Oberlandesgericht Hamm zu 27 Monaten Zuchthaus in Herford (Zuchthaus); Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat

Ernst Steinacker ruht auf der Kriegsgräberstätte in Korpowo.
Endgrablage: Block 17 Reihe 23 Grab 1412

Quelle: Wuppertaler Gedenkbuch

Hermann Sickmann (geb. 19.5.1908) in Vohwinkel

Beruf: Matratzenmacher
Todesdatum: unbekannt
Todesursache: unbekannt
Mitglied der FAUD
1945      Höhe 4 (Vohwinkel)
06.10.1934 – 09.10.1934 durch Oberlandesgericht Hamm in Schutzhaft in Wuppertal, Polizeigefängnis; Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat
02.03.1937 – 01.03.1938 durch Oberlandesgericht Hamm zu 42 Monaten Zuchthaus u.a. in Oberems (Strafgefangenenlager), Düsseldorf (Gerichtsgefängnis), Herford (Zuchthaus) & Düsseldorf (Polizeigefängnis); Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat
01.01.1943 – 08.05.1945 in Militärischen Strafeinheiten; Grund: Politisch

Hans Schmitz (geb. 16.5.1914 † 22.03.2007)

Beruf: Dreher
Mitglied der Syndikalistisch-anarchistischen Jugend Deutschlands (SAJD)
16.10.1934 – 19.10.1934 duch Oberlandesgericht Hamm in Schutzhaft in Wuppertal (Polizeigefängnis); Grund; Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat
10.02.1938 – 01.04.1939 am Oberlandesgericht Hamm zu 27 Monaten Zuchthaus u.a. in Herford (Zuchthaus); Grund: Politisch/Vorbereitung zum Hochverrat

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