Nachruf auf unseren Genossen Koitscho Koitschew

Außerdem entwickelte er sich zu dieser Zeit wie viele bulgarische Genoss*innen seiner Generation zu einem leidenschaftlichen Esperantisten. 1942 machte er sein Abitur. Während des 2. Weltkriegs brachte er sich in den antifaschistischen Widerstand ein und wurde kurzzeitig in die monarchofaschistische Armee zwangsrekrutiert. Unmittelbar nach dem Krieg konnten die Anarchosyndikalist*innen noch legal arbeiten und hatten ihre eigene Zeitung. In dieser Zeit war Koitscho besonders aktiv. 1947 schrieb er sich als Medizinstudent an der Universität von Sofia ein.

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Ursula Kroeber Le Guin (* 21. Oktober 1929 in Berkeley, Kalifornien als Ursula Kroeber; † 22. Januar 2018 in Portland, Oregon)

Bildergebnis für Ursula K. Le GuinUrsula K. Le Guin, Autorin zahlreicher Romane aber auch politischer Essays, ist am 22. Januar im Alter von 88 Jahren gestorben.

„Ursula K. Le Guin hat uns gezeigt, was Science Fiction sein kann, um uns zu zeigen, was wir sein könnten“ twitterte Benni Bärmann (@benni_b) kurz nach ihrem Tod, und das trifft die Sache sehr genau. Unter Anarchist_innen ist Le Guin vor allem für ihren 1974 erschienenen Roman „Planet der Habenichtse“ („The Dispossessed“) bekannt, in dem es um zwei gegensätzliche Kulturen geht: den kapitalistischen Planeten Urras und sein anarchistisches Pendant, den kargen Mond Anarres.

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Daniel Viglietti (* 24. Juli 1939 in Montevideo; † 30.10.2017 in Montevideo)

Bildergebnis für Daniel Viglietti († 30.10.2017)Am 30. Oktober ist der uruguayische Liedermacher Daniel Viglietti während einer Operation an Herzversagen gestorben.

Daniel, war seit Ende der 1960er Jahre einer der bekanntesten politischen Liedermacher Lateinamerikas und wir verdanken ihm u.a. Hymnen wie z.B. „A desalambrar“, „otra voz canta“, „Soledad Barrett“, „El chueco Maciel“, „Muchacha“.

1972 in der Hochphase der Repression u.a. gegen die Tupamaros und die anarchistischen clandestinen Gruppen in Uruguay wurde auch Daniel eingeknastet. Nach Intervention von Jean Paul Sartre und anderen bekannten linken Intellektuellen konnte er ausreisen und überlebte die Diktatur von 1973-1984 im Exil in Europa. Meistens in Frankreich, immer wieder aber auch in Köln. Dort hatte er FreundInnen und GenossInnen in der FAU und der Kinderhilfe Lateinamerika. Auch nachdem er nach dem Ende der Diktatur wieder nach Uruguay zurückkehrte, war Daniel häufig in Köln zu Gast und gab dort immer wieder wunderbare Konzerte.

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Der frühe Tod des Anton Rosinke

Vennhausen. Der Schmied war eine schillernde Figur im Widerstand gegen die NS-Diktatur. Seine Heimat: die Siedlung Freiheit in Vennhausen. Von Marc Ingel

Was bleibt ist die Erinnerung, und die ist positiv. Es ist nicht immer das große Ganze, sondern es sind oft die Kleinigkeiten, die eine Rolle spielen. Wie jetzt bei der Verlegung eines Stolpersteins für Anton Rosinke vor seinem alten Wohnhaus an der Friedrich-Engels-Straße 14. Dabei kam der Nachbar aus Nummer 12 heraus und erzählte lebhaft, wie kinderlieb Rosinke gewesen sei. Er schilderte eine typische Situation: „Die Kinder der Siedlung Freiheit spielten laut auf der Straße, und Anton nahm sie vor dem Zorn der Erwachsenen, die sich durch den Lärm gestört fühlten, in Schutz.“ So etwas vergisst man nicht.

Anton Rosinke wurde am 14. Februar 1937 in der Gestapohaft am Jürgensplatz, vier Wochen nach seiner Festnahme, totgeschlagen. Er und sein Schwiegersohn, Ernst Binder, waren Anarcho-Syndikalisten.

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Nachruf auf Peter Rösch

Blases Rede zum 35. Todestag von Matthias Domaschk auf dem Jenaer Nordfriedhof

In der Nacht vom 16. zum 17. Mai ist Peter „Blase“ Rösch in Berlin verstorben. Blase war seit den 70ern als Anarchist in der Oppositionsbewegung gegen das DDR-Regime aktiv gewesen – im Umfeld der JG Stadtmitte Jena, in der Solidaritätskampagne für den ausgebürgerten Wolf Biermann, in der unabhängigen Friedensbewegung, für die Aufklärung des Todes von Matthias Domaschk, in Solidarität mit den politischen Gefangenen. Als er in den 80ern dann in den Westen rübermachte, unterstützte er die Oppositionsbewegung von dort aus.

Fritz Scherer (1903 – 1988)

Quelle: http://dadaweb.de/wiki/Fritz_Scherer_-_Gedenkseite

Kompromisslos anarchistisch. Ein Nachruf von Hans Halter

Fritz Scherer (1903 – 1988), Anarchist — Ein Leben unter der schwarzen Fahne 85 Jahre lang

In Berlin ist ein alter Mann gestorben, in seinem 86sten Lebensjahr. „Nach kurzer Krankheit“, wie es in der Traueranzeige der Familie heißt, „ohne leiden zu müssen und nach einem ausgefüllten Leben.“ Der Mann heißt Fritz Scherer, er war Anarchist, sein ganzes Leben lang. Über ihn lässt sich — in Abwandlung eines französischen Satzes — wahrheitsgemäß sagen: Fritz Scherer gehörte keiner Schule, Kirche, Institution oder Akademie an, und schon gar nicht irgendeinem Regime, außer dem der Freiheit. Sein ganzes Leben lang — und das will etwas heißen. Weiter lesen „Fritz Scherer (1903 – 1988)“