Bis Ende 1919 organisierten sich 5000 Metallarbeiter in der „Freien Vereinigung“ die sich nun „Freie Arbeiter-Union Deutschlands (Anarcho-Syndikalisten)“, kurz FAUD, nannte. Die Mülheimer Lederarbeiter gehörten fast vollständig der FAUD an; Bauarbeiter, Bergarbeiter und auch die Verkehrsarbeiter traten in hoher Zahl der anarchistischen Gewerkschaft bei. Die Mülheimer Polizeiverwaltung meldete am 30. April 1921 der Meldestelle der Regierung Düsseldorf: „Die Freie Arbeiter-Union (Syndikalisten) zählt in hiesigem Bezirk etwa 8000 Mitglieder.“ Auch andere anarchistische Gruppierungen erhielten regen Zulauf. Der „Anarchistische Freibund“ hatte hier mehrere hundert Mitglieder, anarchistische Jugend- und Frauengruppen bildeten sich und Kulturorganisationen wie die „Freien Sänger“, die relativ eng mit der FAUD zusammenarbeiteten, gewannen an Einfluß.
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