CNT ruft zu einem 24-stündigen Streik für den 8. März auf

cnt 8. MärzDie am 8. März von der feministischen Bewegung ins Leben gerufenen Arbeiter-, Studenten-, Verbraucher- und Fürsorge-Streiktage nehmen zu . Die CNT-Gewerkschaft kündigte am Samstag an, dass sie einen 24-Stunden-Generalstreik für den Tag einberufen werde, und kündigt eine Unterstützungskampagne mit dem Motto „Gemeinsam halten wir an. Gemeinsam bewegen wir uns vorwärts“ an.

Die CNT teilt voll und ganz die Motive dieses feministischen Aufrufs,

  • weil wir den immensen Wert der Fürsorge anerkennen, die vom wilden Kapitalismus so eifrig ignoriert wird;
  • weil wir glauben, dass wirtschaftliche Gewalt uns weiterhin frontal gegenüberstehen muss;
  • weil wir glauben, dass sexuelle Gewalt, endlich in Frage gestellt werden muss, sowohl die intime als auch die im öffentlichen Raum
  • weil unsere Freiheit bedroht als Frauen bedroht ist;
  • weil wir an die Notwendigkeit glauben, die affektiv-sexuelle Vielfalt zu verteidigen;
  • und weil wir die multinationale Zusammensetzung der feministischen Bewegung begrüßen die im kollektiven Kampf so notwendig ist.

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Die Welle des Arbeiterwiderstands in den europäischen Lebensmittelplattformen 2016-17

Hat sich in ganz Europa eine Konfliktwelle zwischen Arbeitern und Chefs der Nahrungsplattform ausgebreitet?

Militante Forschung auf dem Gebiet der Nahrungsplattformen ist aus zwei Gründen wichtig. Erstens, das Segment der kapitalistischen Klasse, das diese Plattformen besitzt, waren frühe Anwender der algorithmischen Management-Technologie, die den Arbeitsprozess der traditionellen Nahrungsmittelversorgung durch die Automatisierung der Überwachung transformiert hat. Zweitens haben Plattformarbeiter den Bedingungen widerstanden, die durch diese Neuorganisation des Arbeitsprozesses geschaffen wurden, was zu einer weit verbreiteten Reihe von Scharmützeln zwischen Arbeitern und Chefs geführt hat.

Trotz dieser Kombination von technischer und politischer Bedeutung haben die meisten Kämpfer nur ein begrenztes Verständnis für die tatsächliche Dynamik der Arbeiterresistenz in Nahrungsplattformen. Entweder wird es als Fallbeispiel für den Widerstand von Arbeitnehmern unter sich schnell verändernden technologischen Bedingungen oder als verwirrendes Randphänomen angesehen. Beide Missverständnisse wurden durch das Aufkommen einer Reihe von Untersuchungen von Arbeitnehmern über Lebensmittelportale in Frage gestellt. Diese Untersuchungen haben zu ernsthaften Erkenntnissen über die Reorganisation des Arbeitsprozesses und den daraus resultierenden Widerstand der Arbeiter geführt. Aufgrund dieser Forschung können wir die vorläufige Skizze der Klassenzusammensetzung von Nahrungsplattformen verstehen. Jetzt haben wir die Möglichkeit, noch weiter zu gehen.

Der Widerstand der Arbeiter auf den Nahrungsplattformen breitet sich zwischen den Ländern aus. Bereits im August habe ich zum ersten Mal argumentiert, dass wir eine transnationale Streikwelle erleben. In den darauffolgenden Monaten haben sich Streiks und Proteste auf die Niederlande und Belgien ausgeweitet. Aber bisher war diese Welle des Arbeiterwiderstandes schwer zu analysieren. Das Fehlen eindeutiger Beweise für die Anzahl, den Ort und die Intensität von Streiks und Protesten hat sich als ernsthaftes Hindernis erwiesen. Dieser Artikel versucht, das Problem zu überwinden. Dazu präsentiert sie die Ergebnisse eines kleinen Forschungsprojektes, das darauf abzielte, die harten Beweise, die uns fehlen, zu sammeln.

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Streik bei Deliveroo (Belgien)

In Brüssel und Liège haben am 13.01. über 130 Fahrer*innen der Internet-Plattform „Deliveroo“ gestreikt. Ende Oktober 2017 hatte das Unternehmen angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft „SMart“ zu beenden, die den überwiegend studentischen Fahrer*innen momentan Vertragsbedingungen als sozialversicherte Arbeitnehmer*innen, sowie anteilige Reparaturkosten, bietet. Ende Januar 2018 sollen sie nun alle als Scheinselbständige weiterarbeiten und dann nicht mehr nach Arbeitszeit (mind. 3h), sondern nach Auslieferung bezahlt werden, was ein geringeres Einkommen für sie bedeuten würde.

Die Essenskurier*innen trafen sich an zentralen Plätzen, meldeten sich mit ihren Handy bei der Firmen-App ab und fuhren mit ihren Fahrrädern durch die Innenstädte, um Restaurants aufzusuchen, die mit der Online-Vermittlung zusammenarbeiten. Bei spontanen Kundgebungen riefen sie die Gastronom*innen zur Solidarität mit ihrem Arbeitskampf und zu einem zweiwöchigen Boykott des Bestellservice auf. Auch drohten sie damit, im Fall von Streikbruch, das Essen abzuholen und gemeinsam an Obdachlose zu verteilen. Das unabhängige „Kurier-Kollektiv“ (leider nur auf facebook zu finden: /collectif.coursiers) hat den Protest organisiert und wurde dabei von verschiedenen Gewerkschafter*innen unterstützt. Auch aus Flandern, Mechelen, Antwerpen und Gent wird von Mobilisierungen der Deliveroo-Fahrer*innen berichtet.

Jahresrückblick 2017 und Vorschau auf 2018

Das Jahr 2017 war für die FAU Düsseldorf geprägt vom kapitalistischen Alltag und dem Experiment mit neuen Veranstaltungsformen. So haben wir auch im letzten Jahr vielen Arbeiter*innen bei ihren Problemen mit ihren Bossen helfen können. Typisch sind bei uns immer wieder Fragen nach dem Lohn (Lohnhöhe, Teilzahlungen, unregelmäßige oder gar nicht ausgezahlt Löhne usw.), Urlaub und den Regelungen im Falle einer Krankheit – Und natürlich auch immer wieder nach der Rechtmäßigkeit von Kündigungen.

Neben der gewerkschaftlichen Erstberatung haben wir auch dieses Jahr immer mal wieder Arbeiter*innen zum Arbeitsgericht begleitet. Leider gab es noch nicht die Situation, das wir eine Belegschaft in einem Konflikt begleiten konnten. Ihnen fehlte am Ende entweder einfach der Mut, oder sie sahen sich nach neuen (etwas besseren) Jobs um.

Bildergebnis für pictogram yoga pilates RückenmuskulaturNeben den Veranstaltungen die schon wir schon lange anbieten, wie Vorträge und Seminare unter anderem zu historischen und aktuellen Themen aus der Arbeitswelt und der radikalen Arbeiter*innenbewegung, haben wir 2017 angefangen auch ganz andere Kurse an zu bieten. So können alle interessierten seit dem Sommer 2017 jeden Montag an unserem Salsa-Kurs teilnehmen (frei nach dem Motto: „Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution“). Dienstags Abends hat unsere „Sprachenkneipe“ die Türen geöffnet. Ziel der „Sprachenkneipe“ war und ist es, uns gegenseitig Sprachen bei zu bringen oder auch nur zu üben um sie nicht zu vergessen. Darüber hinaus könnt ihr euch seit Dezember bei uns im wahrsten Sinne des Wortes den „Rücken stärken“. Jeden Mittwoch bieten wir einen einstündigen „Yoga, Pilates und mehr“-Kurs an.

Aber auch so hat sich einiges verändert. Zum 30.11. haben wir uns von der Gruppe  getrennt, im Büro haben wir einige Möbel umgestellt, ein paar kleine Veränderungen in der Gestaltung des Schaufensters und des Ladenlokals vorgenommen und auch endlich unsere Außenwerbung angebracht!

Für das Jahr 2018 haben wir uns viel vorgenommen. 

Einerseits wollen wir bestimmte Angebote weiter für euch aufrechterhalten:

Darüber hinaus haben wir aber auch noch eine ganze Reihe von

  • Seminaren (zum Beispiel zu Themen wie Arbeits- und Gewerkschaftsrecht oder Organizing u.f.a.m.),
  • Ausflügen (zum Beispiel ein Ausflug nach Duisburg ins Museum zur Finissage der Ausstellung „Das Rote Hamborn – politischer Widerstand gegen die Nazis in Duisburg, eine Radtour zur Märzrevolution 1920 u.f.a.m.) und
  • anderen Aktivitäten geplant (so wird es regelmäßig einen Veganen Brunch geben oder auch die eine oder andere kleine Party. So soll es dieses Jahr sowohl eine Sommerparty als auch eine „Geburtstagsfeier“ für unser Ladenlokal/Büro, das V6 geben.)

Besonderes Augenmerk wollen wir auf zwei weitere Neuheiten im V6 lenken.

Da ist zum einen die „offene Diskussion“ – An diesen Abend laden wir euch ein eure eigenen Themen mit zu bringen. Ihr stellt das Thema über das ihr diskutieren wollt kurz vor und formuliert vielleicht noch ein paar Fragen (die euch besonders unter den Nägeln brennen). Danach gibt es Zeit sich über die Fragen aus zu tauschen.

Zum anderen laden wir am 03.03.2018 zum ersten mal zu einem globalen Frauen-Café ein. Zutritt für Männer natürlich verboten! Eure Kinder (das Geschlecht spielt keine Rolle) dürft ihr aber gerne Mitbringen!

Natürlich ist dies jetzt nur ein unvollständiger Ausblick – es fehlen noch die zahlreichen Vorträge zu verschiedenen Themen und, wie immer, natürlich wird unser Programm noch weiter ausgebaut. Achtet also auf Ankündigungen in der TERZ, auf unserem Blog (http://vsechs.blogsport.eu/) und/oder unserer Homepage (https://duesseldorf.fau.org). Auf unserer Homepage informieren wir euch auch darüber über welche Medien (diaspora, twitter, ….) ihr euch sonst noch regelmäßig und aktuell auf dem laufenden halten könnt.

Bauarbeiter besetzen Kran wegen nicht gezahlter Löhne

Bauarbeiter besetzen Kran wegen nicht gezahlter Löhne
Creative Commons Zero -CC0 – Pixabay.de

Schon am Abend hatte die Aktion Erfolg.

Am Freitagnachmittag (15.12.2017) haben drei Bauarbeiter einen Kran auf einer Düsseldorfer Baustelle besetzt. Dabei wurden sie von einigen ihrer Kollegen am Boden unterstützt. Schon am Abend kam es zu einer Einigung, woraufhin die Arbeiter den Kran wieder verließen.

Während der Besetzungsaktion sagte einer der Kollegen dem WDR im Interview: “Wir protestieren wegen Geld. Wir haben seit 6 Wochen gearbeitet mit 6 bis 10 Leuten am Tag, dafür haben wir ganz wenig Geld gekriegt. Von insgesamt 14 -15.000 € haben wir bisher nur 4.000 € gekriegt.“

Den Presseinformationen zufolge sind die protestierenden Arbeiter bei dem Aachener Subunternehmen „Aquis“ beschäftigt. Das Hauptunternehmen „Züblin AG“ wies alle Verantwortung von sich: man habe alle Zahlungen an das Subunternehmen fristgerecht getätigt. Dennoch war das Unternehmen offenbar zu Verhandlungen bereit und versprach kurzfristig, die ausstehenden Löhne zu zahlen.

Kein Einzelfall

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Feminismus in der FAU?

„Lass es uns ändern“ – unter diesem Titel fand vom 17. bis 19. November 2017 in Dortmund ein bundesweites Treffen der Mitglieder der FAU statt. Das Treffen hat sich auf fundamentale Themen konzentriert, wie

  • unbezahlte Reproduktionsarbeit
  • Sexismus am Arbeitsplatz
  • die Rechte der Sexarbeiter*innen und
  • hierarchische Geschlechterverhältnisse.

Neben der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ist das Ziel der FAU, als basisdemokratische Gewerkschaft, die gesellschaftliche Emanzipation und individuelle Selbstbestimmung zu fördern. Zu diesem Zweck hat sich die AG-Feminismus der FAU zur Erarbeitung einer feministischen Strategie in der Gewerkschaftspraxis zusammengefunden.

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Neugründung einer Sektion in Berlin und Warnstreik beim Bildungswerk des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg e.V. (BLSB)

  1. Die Sektion Kultur und Medien der FAU Berlin gründet sich neu als Branchenorganisation für Beschäftigte in Verlagswesen, Bühne, Kunst, Film und Medien. Zur Neugründung am 16.12.2017 lädt die Sektion zur Diskussionveranstaltung: «Kultur und Immobilienwirtschaft in Berlin – können KulturarbeiterInnen sich gegen Gentrifizierung organisieren?» ein. Alle Info’s ->
  2. Nachdem die Tarifverhandlungen für einen Haustarifvertrag mit dem Bildungswerk des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg e.V. (BLSB) gescheitert sind, zeigt die FAU Berlin dem Vorstand und der Geschäftsführung jetzt seine Entschlossenheit. Das Allgemeine Syndikat Berlin in der FAU ruft alle Arbeiter*innen beim BLSB am Dienstag, 19.12.2017 zu einem Warnstreik auf. Alle Info’s -> und Hintergründe ->

Ricardo (* 1986 ; † 2017)

Unser Freund, Gefährte, Sohn und Bruder Ricardo ist tot. Er wurde nur 31 Jahre alt. So viele Jahre war er ein Teil von uns, so viele Geschichten erlebten wir gemeinsam und jetzt ist er für immer weg. Jeder und Jede von uns, die ihn kannten, weiß, wie streitbar er war und gerade das war es, was ihn ausgemacht hat und was uns gemeinsam geprägt hat.

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Anarchist Studies Network // 5. Internationale Konferenz // 12. bis 14. September 2018 // Loughborough (GB)

Der Kampf gegen Herrschaft und Zerstörung geht unter schweren Wolken weiter. Eine globale Welle des Widerstands ist wieder einmal auf die Reaktion gestoßen, die sich in der Hinwendung der Eliten zu blanken Nationalismus, Rassismus und Misogynie zeigt. Für die Mehrheit der Weltbevölkerung sind solche Repressalien weder überraschend noch neu, bilden sie das dauerhafte Erbe des Kolonialismus und sind mittlerweile etablierte Formen von neokolonialer Ausbeutung. Inzwischen zeigen hegemoniale Diskurse die frustrierende Kapazität zu kooptieren und neutralisieren: Antikapitalismus in Wohlstandspopulismus zu konvertieren, ökologischen Widerstand zu « grünem » Konsum und aktiven Intersektionalismus in liberale Identitätspolitiken. Anarchistische Literatur und Theorie ist nicht automatisch frei von diesen Problemen; Ideen und Praktiken, die frei von Herrschaft sind, zu entwerfen erfordert kritische Reflektion von Annahmen und Wahrheiten, inklusive der eigenen. Trotz der Herausforderungen haben Anarchist¬_innen eine Vielzahl nachhaltiger und gewachsener Formen von Widerstand genauso wie konstruktive Projekte, als mutige Speerspitze in der Konfrontation mit dem Rechtsradikalismus. Im Bewusstsein, dass die Gezeiten sich wieder ändern werden, bleibt die Flamme brennend.

 

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Für gleiche soziale Rechte und ein gutes, selbstbestimmtes Leben für alle!

In Deutschland leben ca. 52.000 Menschen auf der Straße, etwa die Hälfte von ihnen sind EU-Migrant*innen, so schätzt die BAGW zum Winteranfang 2017. Für uns als Erwerbsloseninitiativen sind das nicht nur steigende Zahlen, sondern immer mehr Menschen kommen zu unseren selbstorganisierten Anlaufstellen, weil sie von Wohnungslosigkeit betroffen sind.
Viele von ihnen sind Unionsbürger*innen, die in bitterer Armut leben müssen, weil die Bundesregierung sie immer weiter von sozialen Rechten ausschließt. Angefangen mit dem Ausschluss von Hartz IV (2007) über die Verschärfung des Freizügigkeitsgesetzes (2014) bis zum Unionsbürger*innenausschlussgesetz (2016): Seit über 10 Jahren wird das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum für EU-Bürger*innen mit den Füßen getreten.
Schon im Jahr 2007 hat die Bundesregierung Ausländer*innen, die zum Zwecke der Arbeitsuche aufenthaltsberechtigt sind, den Anspruch auf Hartz IV versagt. …

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„Is there Power in the Union? Rudolf Rocker und kämpferische Gewerkschaften heute“

Is there Power in the Union?

Diese Frage stellte die FAU Münsterland in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Graswurzelrevolution am 25. November 2017 in der Aula der ESG. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand einer der bedeutendsten der Theoretiker und Praktiker der Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, Rudolf Rocker.

Über  sein Leben und ersten gewerkschaftspolitischen Aktivitäten hat uns Emmelie Öden, Autorin der Broschüre „Proletarisches Mainz“, erzählt. Die Teilnehmer*innen der Veranstaltung wurden mit auf eine virtuelle Stadtführung genommen, wobei die Rockers Leben und Lehre, als auch die damalige Arbeiterbewegung und sein Wirken in seiner Heimatstadt vorstellt.

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Sozialticket in NRW: Ausbauen statt streichen!

Die schwarz-gelbe Landesregierung plant bis 2020 die schrittweise Abschaffung des Sozialtickets und schränkt damit unmittelbar die Mobilität armer Bürgerinnen und Bürger ein. Wir rufen dazu auf, sich am 9. Dezember in Wuppertal dieser unsozialen Kürzungspolitik von CDU und FDP entgegenzustellen: Hände weg vom Sozialticket! 

Die Entscheidung, die Zuschüsse der Landesregierung zum Sozialticket in den kommenden zwei Jahren schrittweise auf null zu streichen, soll bis Mitte Januar 2018 die Ausschüsse durchlaufen und von der Landtagsmehrheit, mit großer Wahrscheinlichkeit unter Zustimmung der AfD, klammheimlich abgenickt werden. 40 Millionen Euro, weniger als ein Promille des Landeshaushaltes, wollen CDU und FDP durch die Kürzung freimachen und in den Straßenbau stecken. Geht’s noch? Sozial unausgewogener und verkehrspolitisch rückständiger kann eine politische Weichenstellung kaum sein. Ein sozialpolitischer Kahlschlag von Tragweite, um vielleicht drei Kilometer Autobahn zu bauen?

300.000 Menschen profitieren derzeit in NRW vom Sozialticket. In Wuppertal, einer Stadt mit überdurchschnittlich vielen Menschen, die auf Hartz IV und Sozialhilfe angewiesen sind, stellen aktuell etwa 14.000 Menschen ihre Mobilität mit Hilfe des Sozialtickets zum Preis von 37,80 Euro sicher. Fallen die Landeszuschüsse weg, müssten Sie gut 20 Euro mehr im Monat für ein Ticket der Preisstufe A aufbringen. 20 Euro, die sie sich bitter vom Munde absparen müssen, den im Regelsatz sind aktuell lediglich 26,77 Euro für den Personennahverkehr vorgesehen. Und dabei ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gerade für finanziell schlechter gestellten Menschen, die sich meist kein Auto leisten können, Voraussetzung für die Bewältigung des Alltags und ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe.

Das wollen wir nicht hinnehmen! Anstatt das Sozialticket wegzukürzen, gehört es deutlich verbessert. Damit das Sozialticket auch wirklich von allen materiell benachteiligten Menschen in NRW, die auf den öffentlichen Personennahverkehr dringend angewiesen sind, genutzt werden kann, muss es viel günstiger und der Keis der Anspruchsberechtigten muss erweitert werden. Der Monatspreis muss auf maximal 26,77 Euro gesenkt werden und auch Personen mit einem Niedrigeinkommen, das unterhalb der Pfändungsfreigrenze plus 10 Prozent liegt, müssen einen Anspruch auf ein Sozialticket bekommen.

Wir fordern die Landesregierung auf:
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