Solidaritätserklärung mit den Sozialprotesten in Frankreich

Die Bewegung der „gillette jaune“ schafft es nun schon seit Monaten regelmäßig 10 und 100.000 Menschen auf die Strasse zu bringen. Und nicht nur das – sie rufen mittlerweile zur „Versammlung der Versammlungen“ auf um eigene, nicht hierarschische, und antiautoritäre Strukturen auf zu bauen. Aber, wie sollte es auch anders sein, bei einer Bewegung die spontan entstanden ist und jenseits aller organisierter Strukturen von Politik und Gewerkschaften existiert: sie ist umkämpft. So versuchen Nationalisten und Faschisten sich der Bewegung zu bemächtigen und im trüben nach neuen Anhänger*innen zu fischen. Bisher ist es den Anarchist*innen, Syndikalist*innen und Antifaschist*innen zusammen mit vielen die sich spontan den „gillette jaune“ angeschlossen haben, den Einfluß der Rechten gering zu halten.

Auch die CNT Frankreich beteiligt sich daran die Rechte zurückzudrängen, bzw. sie erst gar nicht in der Bewegung der „gillette jaune“ stark werden zu lassen.

Es folgt eine teilweise Dokumentation eines Textes der französischen Confédération Nationale du Travail. Weiter lesen „Solidaritätserklärung mit den Sozialprotesten in Frankreich“

Allein machen sie dich ein

Unsere ehemalige Schwestergewerkschaft in Polen ist seit mehreren Monaten in einem Konflikt mit der Post. Im Zuge des Konfliktes muss sie aufgrund der gesetzlichen Situation immer wieder neue Aktionsformen erfinden und anwenden.

Und jedesmal eskalieren Betrieb und Staat ihre Methoden und ihre Propaganda gegen die sich selbst organisierenden Arbeiter*innen und Forderungen.

In folge eines Aufrufs an alle Postarbeiter*innen, sich ärztlich untersuchen zu lassen kam es  zu einer große Zahl von Krankmeldungen. Die sogenannte „Brieftauben-Grippewelle“ breitete sich in über 40 Postämtern in ganz Polen aus. Kennzeichen dieser Epedemie ist ein allgemeines Unwohlsein, verursacht durch Überlastung wegen schlechter Arbeitsbedingungen.

In einigen Städten war bis zu ein Drittel des Personals ausgefallen und in manch kleineren Ortschaften (wie Opole, Brzeg, Swiebodzice, Swidnica, Trzebina und Lewin) ist überhaupt niemand zur Arbeit erschienen. Weiter lesen „Allein machen sie dich ein“

Direkte Aktion – Zum Verständnis eines Konzeptes

Dieser Beitrag, der sehr ausführlich das für den Anarcho-Syndikalismus zentrale Element der „Direkten Aktion“ behandelt, erschien im Sommer 2000 in der US-amerikanischen Zeitschrift „Anarcho-Syndicalist Review“ (vormals „Libertarian Labor Review). Der Autor Harald Beyer-Arnesen ist ein Anarchosyndikalist aus Norwegen.

Zum besseren Verständnis des Inhaltes ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass es einen konkreten Anlass für den Artikel gab. Er besteht in einer Auseinandersetzung mit der Renaissance des Begriffes „Direkte Aktion“ in Folge der Auseinandersetzungen um das Treffen der Welthandelsorganisation (WTO) im Jahre 1999 in Seattle.

Der Autor setzt sich damit auseinander, ob es es sich bei den Aktionen gegen das Treffen tatsächlich um Formen direkter Aktion handelte. Diese Bezüge scheinen vielleicht nicht so wichtig, die entsprechenden Passagen wurden aber dennoch beibehalten, weil davon ausgegangen werden kann, dass sich ähnliche Aktionen in den nächsten Jahren häufen werden; die Auseinandersetzung darum also nichts an Bedeutung verlieren wird.

Da der Beitrag wichtige Argumentationen dafür liefert, dass es die Kampfform der direkten Aktion nicht losgelöst von Organisierung und Klassenbezug geben kann, sollten diese Passagen also nicht einfach überlesen werden.

Unabhängig vom konkreten Anlass, stellt der Autor sehr ausführlich das Konzept der direkten Aktion vor, gibt Beispiele, versucht einzugrenzen und setzt die direkte Aktion in Bezug zu anderen Kategorien wie z.B. Solidarität, Organisierung, Propaganda durch die Tat.

Weiter lesen „Direkte Aktion – Zum Verständnis eines Konzeptes“

Auf zum Frauenstreik am 8. März 2019

Wir, das Wiener Arbeiter*innen Syndikat, unterstützen den Frauenstreik und schließen uns dem Aufruf zum Frauenstreik am 8. März 2019 in Wien/ Österreich an.
Frauenstreiks fanden und finden international statt und werden auch von unseren Schwestergewerkschaften unterstützt und mitorganisiert – während es für uns das erste Mal ist.
Im Folgenden die aktuelle Presseaussendung des Frauenstreikkomitees in Wien.

Gründung des Allgemeinen Syndikats Koblenz

Im November 2018 hat sich in Koblenz die Basisgewerkschaft Allgemeines Syndikat Koblenz (ASy Koblenz) gegründet. Jetzt, drei Monate später, wurde das ASy Koblenz in die anarchosyndikalistische Gewerschaftsföderation Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) aufgenommen.

Nachdem die alte FAU Koblenz 2016 ihre Tätigkeit eingestellt hatte, haben sich in den letzten Monaten Interessierte aus Koblenz und Umgebung im nächstgelegenen FAU-Syndikat in Bonn organisiert, um im November das Allgemeine Syndikat Koblenz zu gründen.

Wir sind ab sofort erreichbar und freuen uns über interessierte Mitstreiter…

Allgemeines Syndikat Koblenz
Postfach 33 01 72
56045 Koblenz
Mail: fauko-kontakt@fau.org

Weiter lesen „Gründung des Allgemeinen Syndikats Koblenz“

Gewerkschafter*innen für eine feministische Streikbewegung

Im Rahmen des „Internationalen Frauen*kampftags“ am 8. März fanden in den letzten Jahren zahlreiche Proteste, Demonstrationen, direkte Aktionen und Streiks statt. In mehr als 40 Ländern auf der ganzen Welt, unter anderem in Spanien, den USA, Südkorea, Italien, Polen und Argentinien, sind Frauen, inter, trans und nichtbinäre Menschen immer wieder auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen Gewalt und Unterdrückung, gegen Einschränkung ihrer reproduktiven Rechte und gegen herrschende Ungleichheiten und Diskriminierung in der Arbeitswelt. Obwohl im Zuge des Rechtsrucks feministische Bewegungen und ihre Errungenschaften bekämpft werden, schließen sich immer mehr Menschen diesen Protesten  an.

[mehr »]

Hambacher Forst

Das Verhältnis der Menschheit zur Natur hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten enorm verändert, insbesondere aufgrund des Fordismus und der Massenproduktion. Die Ausbeutung der Natur erreicht einen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt und an dem ernsthafte Konsequenzen für das Leben der Menschen auftreten.

Das kapitalistische System in dem wir uns befinden, ist nicht nur in der Lage unsere Umwelt auf drastische und schnelle Weise zu verändern, sondern macht uns gleichzeitig immer abhängiger von sich und daher sind wir anfälliger für die immer breiteren und launischeren Schwankungen. Im Grunde bezieht sich das gegenwärtige Konzept der natürlichen Umwelt (in den westlichen Ländern) auf einen utilitaristischen Begriff, der die Natur an die Grenzen der Ausbeutung durch den Menschen bringt, ohne deren Folgen zu berücksichtigen.

Daher ist zu erwarten, dass jede Änderungsentscheidung von den wirtschaftlichen und auch monetären Vor- und Nachteilen der Wende abhängt. Es ist im Grunde ein Ausbalancieren, bei welchem die Auswirkungen auf das Leben in unseren Gesellschaften abgewägt werden. Die Auswirkungen des kapitalistischen Produktionssystems treten kurz-, mittel- und langfristig auf. Die erste Auswirkung entsteht im Bereich der Arbeit, da ohne Arbeit die Miete nicht gezahlt werden kann und auch keine Kleidung und kein Essen gekauft werden können.

weiter lesen auf direkteaktion.org

 

Weiter lesen „Hambacher Forst“

die Hoffnung stirbt zuletzt,…

Liebe Mitmenschen,

sind Kürzungen des Existenzminimums gegen Arbeitslosengeld-II-Empfänger*innen (Hartz IV- Sanktionierungen, §§ 31a und b im SGB-II) verfassungsgemäß? 

Nach JAHREN des WARTENS und des unbeschreiblich vielfältigen (kreativen) Protestes gegen die Sanktionspraxis steht jetzt endlich der mehrfach verschobene Verhandlungstermin im Bundesverfassungsgericht zu dieser Frage fest!

Die Verhandlung startet am 15. Januar 2019, 10 Uhr (Einlass 9:15),  im Sitzungssaal des Bundesverfassungsgerichts, Schlossbezirk 3, 76131 Karlsruhe

Die Verhandlungstermine sollen von einer Demonstrationbegleitet werden. Die Demo ist derzeit angemeldet für den 15. Januar ab 9 Uhr bis 16. Januar bis max. 18 Uhr. Die Nacht werden wir aus organisatorischen und Temperaturgründen nicht draußen durchmachen, sondern abbauen und operativ entscheiden, ob wir den zweiten Tag noch nutzen wollen.

Alle Infos ->

Initiative Reisesyndikat

Willkommen

Wir sind eine Gruppe von Menschen die viel unterwegs sind. Genauer gesagt bestreiten wir unseren Lebensunterhalt mit Arbeiten die an vielen unterschiedlichen Orten stattfinden. Deshalb wollen wir eine Struktur aufbauen in der sich Montagearbeiter*innen, Menschen im Reisegewerbe oder in ähnlichen Lebenslagen organisieren können.

Da wir nicht oder selten dauerhaft an Orten verweilen, ist eine Organisierung im ökonomisch/politischen Bereich schwer zu gestalten.
Wir sind alle Mitglieder verschiedener Ortsgruppen der Basisgewerkschaft FAU ( Freie Arbeiter*innen Union) . Unsere Initiative ist nicht teil der FAU Bundesförderation, welches aber angestrebt wird.
In dieser Initiative eines reisenden Syndikats wollen wir uns vernetzen und gegenseitig bei Problemen an Arbeitsplätzen unterstützen.
Darüber hinaus wollen wir FAU Strukturen und ähnliche libertäre Gruppen/Projekte dezentral und praktisch unterstützen. Beispielsweise durch Baustellen, Streikunterstützung und Seminare soll Theorie und Praxis miteinander verknüpft werden.
Uns vereinen die anarchistischen Prinzipien von Herrschaftslosigkeit , Solidarität, Selbstorganisation und Gegenseitiger Hilfe. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht die Ideenwelt des Anarchosyndikalismus in der Welt/Gesellschaft/Betriebe zu verbreiten und weiterzuentwickeln.

weiter lesen->

Osvaldo Bayer (* 18. Februar 1927 in Santa Fe, Argentinien; † 24. Dezember 2018 in Buenos Aires, Argentinien)

Osvaldo Bayer mit Filmkamera (Quelle: Wikipedia)Am 24.12.2018 verstarb der anarcho-pazifistische Autor, Historiker und Journalist Osvaldo Jorge Bayer im Alter von 91 Jahren.

Berühmt wurde er für seinen Einsatz für die argentinischen Landarbeiter*innen und die indigenen Mapuche, vor allem durch das 1974 verfilmte Buch „Aufstand in Patagonien“ (La Patagonia rebelde. Los vengadores de la Patagonia trágica) . Seine Schilderung von unterdrückten Streiks und des Aufstand der Arbeiter*schaft im Süden des Landes, welcher 1920-’22 vom argentinischen Militär blutig niedergeschlagen wurde, wurde weltbekannt. Bei diesen Massakern wurden ca. 1.500 Arbeiter*innen hingerichtet, die überwiegend in der anarchosyndikalistischen Arbeiter*föderation FORA (Federación Obrera Regional Argentina) organisiert waren.

Bayer, der auch eine Zeit lang Generalsekretär der argentinischen Journalistengewerkschaft „Sipreba“ war, wurde wegen seiner Veröffentlichungen von den rechten Paramilitärs der „Alianza Anticomunista Argentina“ mit dem Tode bedroht. Daher musste er während der Militärdiktatur von General Videla (1976-’83), die seine Bücher verbieten und den Film verbrennen ließ, ins Ausland flüchten und lebte in Westdeutschland als Übersetzer und Dozent.

Weitere seiner Werke sind unter anderem: „Severino Di Giovanni, el idealista de la violencia“ (1970) und „Los anarquistas expropiadores“ (1975), „Rebeldía y esperanza“ (1993), sowie „¿Qué debemos hacer los anarquistas?“ (2014).

Nach seiner Rückkehr wurde er Professor für Menschenrechte in Buenos Aires, kehrte aber als gern gesehener Gast auch oft ins Rheinland zurück. Wegen seines Einsatzes für eine grenzüberschreitende Wirtschaftsunion der beiden Landesteile Patagoniens in Argentinien und Chile, wurde er 2007 vom argentinischen Parlament als „unpatriotisch“ bezeichnet.

Bereits 1991 drehte er mit Frieder Wagner eine Dokumentation über die Marxistin Elisabeth Käsemann (https://www.youtube.com/watch?v=TvAIdOz7npg), die während der Militärdiktatur als Untergundkämpferin verschleppt, gefoltert und ermordet wurde, ohne dass die BRD-Regierung als einflussreicher Geschäftspartner Argentiniens sich für sie eingesetzt hätte.

Jahrzehntelang war Osvaldo Bayer ein mutiger Kämpfer gegen Faschismus und Terror, der die rassistische Unterdrückung der argentischen Ureinwohner*innen und das heimliche „Verschwindenlassen“ von Oppositionellen ebenso angeklagt hat, wie den organisierten Kinderraub (Zwangsadoption) durch die Militärdiktatur. Dafür war er 2007 von den„Müttern der Plaza de Mayo“, die weiterhin um das Andenken der „Verschwundenen“ kämpfen und auch ein Literaturcafe nach ihm benannt haben, mit einem Preis ausgezeichnet, der ihm mehr bedeutete als seine sieben Ehrendoktorwürden.

Schriften (Auswahl)

 

  • Autorenkollektiv 79 (Hrsg.): Die verschwundenen Kinder Argentiniens. Eine Materialsammlung. Mit Beiträgen von Osvaldo Bayer und Urs M. Fiechtner (= Schriften für Amnesty International, Bd. 6). AS-Verlag, Tübingen 1982, ISBN 3-88773-017-8.
  • als Herausgeber, zusammen mit Adolfo Perez Esquivel: Argentinien. Zehn Jahre Demokratie. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-926369-68-X.
  • Mein Bild von Deutschland. In: Gert Eisenbürger (Hrsg.): Lebenswege. 15 Biographien zwischen Europa und Lateinamerika. Verlag Libertäre Assoziation, Hamburg 1995, ISBN 3-922611-48-6, S. 63–74.
  • „Den Hunden zum Fraß“. Der Landarbeiterstreik in Patagonien. In: Holger Marcks, Matthias Seiffert (Hrsg.): Die großen Streiks. Episoden aus dem Klassenkampf. Unrast Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-89771-473-1, S. 48–52.
  • Aufstand in Patagonien. Trotzdem Verlag, Frankfurt am Main / Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2010, ISBN 978-3-931786-44-1(Trotzdem) und ISBN 978-3-86569-910-7 (Alibri).

Filme über Oswaldo (Auswahl)

  • Cuarentena – Exil und Rückkehr. ZDF 1983.
  • Los cuentos del timonel (über Osvaldo Bayer und seine Jahre in Deutschland). Regie: Eduardo Montes-Bradley. Argentinien 2001.
  • Osvaldo Bayer: La livertá. Regie: Gustavo Gzain. Deutschland/Argentinien 2014.
  • Mi viejo rebelde. Regie: Ana Bayer. Deutschland/Argentinien 2018.

 

gegen den aufkommenden Faschismus in Brasilien vor dem Honorarkonsul Düsseldorf

Am 07.12. fand in Düsseldorf eine 2-stündige Kundgebung vor dem Brasilianischen Honorarkonsulat statt, an der sich auch Mitglieder der FAUD beteiligten. Im Vorfeld hatte die Polizei versucht mit einer sehr dünnen und absurden Begründung den Anmelder abzulehnen.

Es wurde Klage eingereicht – für dieses mal konnte kurz vor knapp der Anmelder juristisch gegen die Polizei durchgesetzt werden. Nachdem dieser Versuch der Kriminalisierung und die Verhinderung eines Protestes abgewehrt werden konnte, verlief die eigentliche Kundgebung ohne weitere Komplikationen und wurde von den Passant*innen sehr positiv aufgenommen.

Am selben Tag fanden auch in anderen Städten Protest-Aktionen gegen Bolsonaro statt. Unter anderem in Stuttgart und Frankfurt gab es Kundgebungen vor Brasilianischen Vertretungen.

Im Video (youtube) hört ihr zwei Redebeiträge von der Anarchistischen Gruppe Dortmund und Essen für Anarchie. In der aktuellen Ausgabe der Graswurzelrvolution findt ihr einen Artikel über den „klssischen Faschisten“ Bolsonaro und die aktuellen Angriffe auf die Einwohner*innen.

Ele não! Nieder mit Bolsonaro!

Bericht über die Konferenz von Basisgewerkschaften und -initiativen aus dem Bildungssektor

Am 17. und 18. November fand in Jena die Konferenz „Akademikerin auf Abruf“ zu Arbeit und Organisierung in der Bildung statt. Verschiedene Initiativen waren der Einladung der Bildungssektion der FAU Jena gefolgt und tauschten sich über das Wochenende über Probleme und Strategien in der Organisierung von Bildungsarbeiter*innen an Universitäten und in Bildungsträgern aus. Am Ende einigten sie sich auf eine Fortführung des Austausches und die Wiederholung der Konferenz im nächsten Jahr.