Chile: Jetzt ist die Zeit der nachbarschaftlichen und gleichberechtigten Organisationen und Kollektive.

Wie die französische Gewerkschaftsföderation CNT Anfang Dezember 2019 mitgeteilt hat, gibt es Neuigkeiten von der Anarchistischen Gruppe Germinal aus der chilenischen Provinzhauptstadt Concepción. Folgenen Brief haben sie in Englisch übersetzt und veröffentlicht:

Liebe Genoss*innen,

Demonstration in Santiago de Chile, 08.12.2019 (Foto: B1mbo, commons.wikimedia.org)[nach einem Monat krasser Kämpfe] ist hier in Concepción noch niemand von unseren Mitstreiter*innen in Polizeigewahrsam oder im Gefängnis, obwohl es in den ersten Wochen des Kampfes einige Verletzte durch Gummigeschosse gab. Bei uns konnte eine starke, dauerhafte Präsenz auf den Straßen und auch in den Nachbarschaften, wo selbstbestimmte Versammlungen organisiert und gut besucht wurden. Dabei war die Art der Organisierung sehr interessant, auf sehr anarchistische Weise. Bis zum heutigen 03. Dezember war es möglich eine starke Auseinandersetzung zu führen ohne nachzugeben, und zwar überall gleichermaßen: in Santiago, Valparaiso, Iquique, Tocopilla, Puerto Montt – man kann sagen fast im ganzen Land.

Ich sende dir einen Text, den wir am Anfang des Volksaufstands verfasst haben und der immer noch höchst aktuell ist. Vor allem heute, da die Regierung hervorgehoben hat, dass ihre Feinde, welche für die Brände und Plünderungen verantwortlich seien und die nun die Straße übernommen haben, die Anarchist*innen seien. Und daher soll eine Unterdrückungskampagne gegen Gruppen und Einzelpersonen gestartet werden.

Grupo Anarquista Germinal (Concepción/Chile, 04.12.2019)

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Lohneintreibung in Koblenzer Gastronomie

In den letzten Monaten war das noch junge Allgemeine Syndikat Koblenz erstmals in der Koblenzer Gastronomie tätig: Eines unserer Mitglieder war in einem Koblenzer Gastronomiebetrieb als Haustechniker beschäftigt. Nachdem es bereits zuvor Streit um offene Gehaltszahlungen gegeben hatte, wurde das Arbeitsverhältnis schließlich im August beendet.

Der Konflikt entsteht

Nachdem die Trennung nicht im Guten verlaufen war, schien der ehemalige Arbeitgeber zunächst keine Anstalten zu machen das noch offene Restgehalt auszuzahlen. Obwohl nie angezweifelt wurde, dass noch Gehalt schuldig wäre.

Briefe blieben unbeantwortet, am Telefon wurden wir vertröstet. Bemerkenswert häufig war unsere Ansprechpartnerin zufällig gerade nicht im Haus. Wenn wir sie erreichten, bekamen wir die Antwort, das Geld gehe zeitnah raus. Aber wochenlang passierte nichts.

Eine direkte Aktion führt zum Erfolg

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Gemeinsam bilden in Mönchengladbach

Offenes Bildungstreffen der Sektion Mönchengladbach für alle Interessierten ?

Zu unserem Verständnis von Gewerkschaftsarbeit und -leben gehört, dass wir möglichst viel auf direktem Weg, also selbstständig und ohne große Umwege selber erledigen wollen.

Dafür ist es wichtig, dass wir u.a. auch Kenntnisse darüber und Fähigkeiten dafür erwerben, wie wir das überhaupt und dass wir das bestenfalls mit größtmöglichem Erfolg schaffen können.

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„Ein Plädoyer für Selbstorganisation und Selbstermächtigung“ – Nachbericht zum Filmabend

Am 07.11.2019 veranstaltete die FAU Sektion Mönchengladbach ihre erste öffentliche Veranstaltung im Chapeau Kultur in Rheydt. Vor Ort stand währenddessen ein Infotisch mit verschiedenen Broschüren und einigen Stickern parat. Gemeinsam schauten wir mit ca. 15 Personen den Film „Luft zum Atmen – 40 Jahre Opposition bei Opel in Bochum“ von labournet.tv.

Nach einer kleinen Pause des Umbauens starteten wir mit der Diskussionsrunde und Gedanken zum Film. Nach einer Weile entwickelte sich die Diskussion hin zum Bereich der sozialen Arbeit, da die Mehrzahl der Anwesenden in diesem Bereich tätig ist. Es ging um Streiks in Pflege- und Erziehungsberufen und die Problematik, dass in Bereichen, in denen nicht produziert wird, nur schwer ein ökonomischer Schaden hervorgerufen werden könne, um Druck zu erzeugen.

Eine andere Aussage war, dass es schon zu ökonomischen Schäden kommen könne, da es sich teils um profitorientierte, private Pflegestätten handele. Für den Erziehungsbereich wurde eingebracht, dass die Eltern und ihre Unterstützung sehr wichtig seien.

Als erschwerend wurden grundsätzlich auch die Skrupel der Beschäftigten gegenüber ihren Schutzbefohlenen genannt („liegen dann in ihrer Scheiße, wenn keine*r sich kümmert“).

Schön waren die Wünsche nach einem bundesweiten Streik im sozialen Bereich, um die Kraft aber auch die Notwendigkeit dieses Bereiches zu demonstrieren. Beim Aufräumen gingen die Gespräche im Kleinen weiter. Es war eine sehr schöne und gelungene Veranstaltung.

Doch trotz aller Niederlagen ist dies ein Plädoyer
für Selbstorganisation und Selbstermächtigung.

Der Tagesspiegel

Systematischer Lohnbetrug bei PPT Thüringen?

Die FAU Jena führt derzeit einen Arbeitskampf gegen die Reinigungsfirma PPT Thüringen. Es bestehen offene Lohnforderungen von über 1000 € gegenüber einem Gewerkschaftsmitglied, weswegen wir am 20. November Klage eingereicht haben und gewerkschaftliche Aktionen vorbereiten, um mit Nachdruck unser Recht zu erstreiten.

Dies ist bereits der zweite Fall in diesem Jahr, welchen die FAU Jena gegen die PPT führt und wieder geht es um vorenthaltenen Lohn. Im September diesen Jahres konnten wir schon einmal Lohnforderungen vor Gericht durchsetzen und dort eine Einigung erzielen. Diesmal werden wir uns aber nicht so einfach abspeisen lassen und auf die volle Summe gehen. Es sind uns weitere Fälle bekannt, wo es Probleme mit den Lohnzahlungen bei der PPT gibt, diese werden von uns beobachtet.

Crowdfunding zur Erstellung eines dritten und vierten Teils des Dokumentarfilms „Kein Gott, kein Herr! Eine kleine Geschichte der Anarchie“

Crowdfunding zur Erstellung eines dritten und vierten Teils des Dokumentarfilms „Kein Gott, kein Herr! Eine kleine Geschichte der Anarchie“ ??️?

hier geht es zum Crowdfunding->

No Gods, no masters, a history of anarchism

Informationen zu Chile:

Kurzzusammenfassung

  • Seit dem 18. Oktober 2019 gibt es in Chile einen Aufstand, der große Teile des Landes erfasst hat. Zwischenzeitlich hatte (der ultrarachte und neoliberale) Präsident Piñera (rein zufällig auch einer der reichsten Menschen Chiles, falls nicht der reichste) den Notstand ausgerufen und Ausgangssperren in den wichtigsten Städten verhängt (Santiago de Chile, Valparaiso und Concepción).
  • Auslöser (aber nicht Ursache) war eine geringfügige Erhöhung der Metropreise in Santiago um 0,04€, was dadurch gekontert wurde, dass Jugendliche anfingen, die Ticketsperren zu überspringen und sich das zu einem massiven Akt des Ungehorsams ausweitete, wo schließlich jemand getötet wurde. Es folgten Demos und landesweite Aktionen.
  • Die massive soziale und wirtschaftliche Ungleichheit in Chile und die Tatsache, dass noch immer große Teile der vom Diktator Augusto Pinochet 1980 erlassene Verfassung in Kraft ist, tragen entscheidend zu dieser tiefsitzenden Wut bei. Täglich gibt es Demonstrationen, Versammlungen und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.
  • Es gibt bei diesem Aufstand bislang keine dezidierten Anführer*innen und er ist eine dezidiert linksgerichtete Bewegung.

Für alle die kein Spanisch können, sich aber trotzdem über die aktuellen Ereignisse und Hintergründe dazu informieren wollen, hier ein paar Tips und Quellen auf deutsch und englisch:

FORA Mitglied verhaftet in Chile

UPDATE:

Juan ist frei. Dies war nur dank der Solidarität und Unterstützung Vieler möglich: der GenossInnen, AnwältInnen und Menschenrechtsorganisationen, die Druck ausgeübt haben auf die argentinische Botschaft in Chile und die chilenische Botschaft in Argentinien, dank der Organisationen die Anwälte zur Verfügung gestellt haben und jener die die Nachricht schnell verbreitet haben.

Juan geht es nach einer Festnahme über 25 Stunden physisch und psychisch gut. Er freut sich jetzt auf die Rückkehr zu seiner Partnerin und zu seiner Tochter.

Die Proteste in Chile haben uns angetrieben Solidarität zu üben und uns mit Organisationen zu vernetzen. Viele Menschen von anderen Organisationen vor Ort in Chile haben sich sehr solidarisch mit uns und Juan verhalten, u. a. eine Anwältin, dessen Arbeit ausschlaggeben für die Freilassung Juans war.

Dies zeigt, dass solidarisches Handeln in so einem Moment sehr relevant sind, um eine neue Welt aufzubauen, für die wir kämpfen.

Consejo Federal, de la Federación Obrera Regional Argentina.
Buenos Aires, 14 de Noviembre del 2019.

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Solidarität mit der CNT Betriebsgruppe bei Suntranfers.com

Liebe Genossinnen und Genossen,
unten findet ihr den Soli-Aufruf der CNT-Betriebsgruppe, die sich zurzeit in einem unbefristetem Streik befindet, bei dem Unternehmen Suntransfers.com. Die Betriebsgruppe hat ein paar Zeilen zum Hintergrund des Konflikts geschrieben und noch viel wichtiger Ideen wie der Kampf unterstützt werden kann.
Für Nachfragen oder für Solidaritätsnachrichten ist die Betriebsgruppe auf Spanisch, Englisch oder Catalanisch erreichbar unter seccio.stservices@olot.cnt.es.
Wir wünschen den GenossInnen viel Glück und danken allen im Voraus für die Unterstützung.

Miguel Perez, Sek. der  IKA

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