März 1920 – Die vergessene Revolution im Ruhrgebiet

Die vergessene Revolution (Auszug)

In diesem Kapitel möchte ich der Frage nachgehen in wie weit es berechtigt ist von den Ereignissen des März 1920 von einer „vergessenen Revolution“ zu sprechen. Dabei ist die Frage inwieweit es sich um ein vergessenes Ereignis handelt schnell beantwortet. Fragt man die heutigen BewohnerInnen des Ruhrgebiets, Düsseldorfs und des Wuppertals, so wird man allenfalls ein wenig Schulbuchwissen zu hören bekommen. Aber auch in der wissenschaftlichen Literatur sieht es nicht besser aus. Hans-Ulrich Wehler widmet in seiner „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ gerade einmal eine Seite diesem Thema. Noch immer ist das schmale Büchlein „Beitrag zur Geschichte und Soziologie des Ruhraufstandes vom März-April 1920“ aus dem Jahre 1921 von Gerhard Colm das Standardwerk zum Thema. Ohne Erhard Lucas und seiner Dreibändigen „Märzrevolution 1920“ wüssten wir aber selbst das wahrscheinlich nicht. Lucas Arbeit zeichnet sich durch besonders genaues Quellenstudium aus und bildet die Hauptquelle dieser Broschüre.

Die Frage inwieweit es sich aber auch um eine Revolution gehandelt hat ist schon etwas schwieriger zu beantworten. Anhand des Zustandekommens der Aktionsausschüsse und der Vollzugsräte, sowie der Art und Weise wie sie während dieser drei bis vier Wochen gehandelt haben und anhand der Roten Ruhrarmee selbst versuche ich eine Antwort zu geben. Weiter lesen „März 1920 – Die vergessene Revolution im Ruhrgebiet“

Rund um den 8. März 2019

Ein kleiner, kurzer und natürlich unvollständiger Rückblick auf die Aktivitäten der Syndikate in der Region West. Wir hoffen, dass die entstandene Dynamik bis zum 8M 2020 trägt und wir aus den Erfahrungen diesen (und des letzten) Jahres viel lernen und das neu Gelernte auch umsetzen werden!

Als Ergebnis des 8M haben wir schon jetzt beschlossen, eine Bildungsreihe zum Thema kollektives und individuelles Arbeitsrecht zu organisieren. Teil der Bildungskampagne werden auch spezielle Seminare und Workshops zum Organizing und zum „F*Streik“ sein. Einen Überblick über das Bildungsprogramm und Anmeldeformulare findet ihr hier!

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Rudolf Rocker: Der Kapp-Putsch

Quelle: http://www.arndtbeck.com/
veröffentlicht am 28. Mai 2012

Zwölf Millionen Proletarier hatten innerhalb von 24 Stunden das gesamte deutsche Wirtschaftsleben lahmgelegt; dies war ein Schauspiel, das die Welt in vergleichbarer Größenordnung noch niemals erlebt hatte. Auf der einen Seite ein bis an die Zähne bewaffneter Soldatenhaufen, auf der anderen das geeinte deutsche Proletariat, ohne Rücksicht auf Parteirichtungen, fest entschlossen, die Säbel-Diktatur zu brechen. Und diesmal kam die Initiative nicht, wie am 9. November 1918, von außen; sie kam von den Arbeitern, dem gesamten arbeitenden Volke, daß sich wie ein Mann gegen die militärische Reaktion erhoben hatte. Der 13. März 1920 ist für die Geschichte der deutschen Arbeiterklasse ein größerer Gedenktag als der 9. November 1918.
Rudolf Rocker (S. 29)

Es ist nur eine kleine, unscheinbare Broschüre, die das Archiv Karl Roche im Juli 2010 veröffentlichte. Für jeden, der sich für die deutsche Arbeitergeschichte im Allgemeinen und die Märzrevolution 1920 im Besonderen interessiert, wurde allerdings ein Schatz gehoben.

Der Anarcho-Syndikalist Rudolf Rocker hatte noch Anfang April 1920 seine Sicht der Ereignisse um den Kapp-Lüttwitz-Ludendorff-Putsch im thüringischen Sömmerda aufgeschrieben und nach Schweden geschickt, wo sie umgehend übersetzt und veröffentlicht wurde. Und diese ist von einer erstaunlichen Klarheit. Da der Text nie auf deutsch publiziert wurde und das Manuskript Rockers verloren scheint, hat Erik Alfredsson ihn aus dem Schwedischen rückübersetzt – und das in einer Art und Weise, daß man in keinem Moment daran zweifelt, den „originalen“ Rocker zu lesen. Zudem wurde er mit Vorwort, Anmerkungen und Anhang versehen (verantwortlich für die Redaktion zeichnet Jonnie Schlichting), die den wohl hellsichtigsten zeitnah erschienen Text über die Ereignisse im März 1920 historisch einordnen und in glänzender Weise ergänzen. Weiter lesen „Rudolf Rocker: Der Kapp-Putsch“

FAU Unterstützt tatkräftig feministische Streikbewegung

Streikrechtsbroschüre und anderes praktisches für den 8. März

Verschiedenste Syndikate und die bundesweite AG fem*FAU bringen sich seit Monaten in die Bewegung für einen feministischen bzw. einen Frauenstreik ein (siehe Aufruf). Es wird Veranstaltungsreihen, Demonstrationen und Streiks im Lohnarbeits- und Haushaltsbereich geben. Hier stellen wir nun einiges Material bereit um Bewerbung und Durchführung des Streik- und Aktionstages zu unterstützen.

Das wohl wichtigste ist unsere 8M Streikrechtsbroschüre, rechtlich geprüft gibt sie eine Übersicht für eure Handlungsoptionen in Schule, Uni, Ausbildung, Job und Soloselbstständigkeit.

Beim Versand Black Mosquito findet ihr außerdem Aufkleber und T-Shirts (auch tailiert) um noch mal ordentlich Werbung zu machen.

Zum Abschluss sei hier noch ein kleines Video aus Göttingen empfohlen.

 

Solidaritätserklärung mit den Sozialprotesten in Frankreich

Die Bewegung der „gillette jaune“ schafft es nun schon seit Monaten regelmäßig 10 und 100.000 Menschen auf die Strasse zu bringen. Und nicht nur das – sie rufen mittlerweile zur „Versammlung der Versammlungen“ auf um eigene, nicht hierarschische, und antiautoritäre Strukturen auf zu bauen. Aber, wie sollte es auch anders sein, bei einer Bewegung die spontan entstanden ist und jenseits aller organisierter Strukturen von Politik und Gewerkschaften existiert: sie ist umkämpft. So versuchen Nationalisten und Faschisten sich der Bewegung zu bemächtigen und im trüben nach neuen Anhänger*innen zu fischen. Bisher ist es den Anarchist*innen, Syndikalist*innen und Antifaschist*innen zusammen mit vielen die sich spontan den „gillette jaune“ angeschlossen haben, den Einfluß der Rechten gering zu halten.

Auch die CNT Frankreich beteiligt sich daran die Rechte zurückzudrängen, bzw. sie erst gar nicht in der Bewegung der „gillette jaune“ stark werden zu lassen.

Es folgt eine teilweise Dokumentation eines Textes der französischen Confédération Nationale du Travail. Weiter lesen „Solidaritätserklärung mit den Sozialprotesten in Frankreich“

Allein machen sie dich ein

Unsere ehemalige Schwestergewerkschaft in Polen ist seit mehreren Monaten in einem Konflikt mit der Post. Im Zuge des Konfliktes muss sie aufgrund der gesetzlichen Situation immer wieder neue Aktionsformen erfinden und anwenden.

Und jedesmal eskalieren Betrieb und Staat ihre Methoden und ihre Propaganda gegen die sich selbst organisierenden Arbeiter*innen und Forderungen.

In folge eines Aufrufs an alle Postarbeiter*innen, sich ärztlich untersuchen zu lassen kam es  zu einer große Zahl von Krankmeldungen. Die sogenannte „Brieftauben-Grippewelle“ breitete sich in über 40 Postämtern in ganz Polen aus. Kennzeichen dieser Epedemie ist ein allgemeines Unwohlsein, verursacht durch Überlastung wegen schlechter Arbeitsbedingungen.

In einigen Städten war bis zu ein Drittel des Personals ausgefallen und in manch kleineren Ortschaften (wie Opole, Brzeg, Swiebodzice, Swidnica, Trzebina und Lewin) ist überhaupt niemand zur Arbeit erschienen. Weiter lesen „Allein machen sie dich ein“